In Hellerau beginnt das Tanzjahr fulminant. An der Staatsoperette köchelt „Pariser Leben“ auf Sparflamme. Aber auch an kleinen Dingen gilt es sich zu entzücken, zum Beispiel an „Lieder in Semper 2“. Die hätte durchaus noch ein paar mehr Zuhörer verdient! Die Montagskolumne von Boris Gruhl.
Boris Gruhl
Dem Intendant gefällt nicht, wie die Gattin des GMD singt. Dieser will nicht, dass der Gatte des Intendanten singt. Nun hat das Ministerium entschieden: Partner zu besetzen, ist den Chefs ab sofort verboten. Dieser und andere Nachrichten-Diamanten in Boris Gruhls Kolumne "Herzlich, bis Montag".
Eine Sängerin verpasst ihren Auftritt. Ein Dresdner Sänger beantwortet Fragen. Und in Prag kann man erleben, wie Gustav Mahler eine scherzhafte Oper Carl Maria von Webers ganz ernsthaft vollendet hat.
»Musik in Dresden« wünscht allen Lesern und Kulturgenießern ein frohes, erfülltes Neues Jahr! Wir beschenken Sie und uns 2012 mit einer Neuerung: kurzweiligen Wochenkolumnen verschiedener Autoren. Darin werden jüngste Kulturgenüsse erörtert, CDs quergehört, in Erinnerungen geschwelgt und Abenteuer gebeichtet. Den Anfang macht Boris Michael Gruhl mit seiner Kolumne "Herzlich, bis Montag". Wünsche, Kritik, Lob? Antworten Sie ihm – auf Facebook, oder im Foyer, beim nächsten Konzert…
DEREVO, das ist der Name einer ganz besonderen Tanz-Theater-Gruppe, die 1988 unter der Leitung von Anton Adassinsky in St. Petersburg (damals noch Leningrad) gegründet wurde. Über Prag, Amsterdam und Florenz kam die Gruppe 1996 nach Dresden und ist seitdem hier ansässig. Nun zeigt sie ihre neueste Produktion, „Tropfen im Ozean“ – Petrowitsch auf dem Weg zu Gott, ein nostalgischer Beitrag zu 50 Jahren bemannter Raumfahrt.
Jakub, der kleine Vogel fliegt zu früh aus dem Netz zu hoch fliegt er auch. Er stürzt ab, bricht sich den Flügel, er ist unglücklich. Es folgt ein sehr heiterer Reifungsprozess. Der junge Vogel wird erwachsen, besteht den großen Waldlauf der Tiere, den ausgerechnet der Igel initiiert hat, führt witzige Dialoge mit Igel, Eule, Eichhörnchen und findet am Ende seine große Liebe…
Ein Mann, ein Möbel, eine Frau. Worte, Müll, etliche Flaschen und unzählige Glücksversprechen aus der weltweiten Schlagerphilosophie, wenn der Regen fällt oder auch nicht. Wolfgang Boos und Nora Schott zelebrieren ihr Unglück mit dem Titel „schwarzer VOGEL roter HIMMEL“ im Societätstheater mit geradezu selbstzerstörerischer Lust.
Was lange währt, wird nicht immer gut: Mit John von Düffels „Die Mätresse des Königs“ wurden am Freitag die Dresdner Zwingerfestspiele eröffnet. Die gute Nachricht: es hat nicht geregnet. Die schlechte: Künstlerisch ist der erste Jahrgang unausgegoren; der Versuch ist nicht aufgegangen. Man fühlt sich wie auf dem Weihnachtsmarkt – im August.
Es ist vollbracht. An der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden ist die Bachelorausbildung Tanz etabliert. Mit sechs Absolventen hat der erste Jahrgang sein Ziel erreicht. An drei Abenden gab es öffentliche Präsentationen ihrer Choreografien.