Drei Frauen, drei starke Stücke, immer dann am stärksten, wenn sie ganz leise, zerbrechlich, völlig schutzlos und ausgeliefert dem Publikum jene seltenen Glücksmomente der Authentizität des Rätsels körperlicher Signale vermitteln.
Boris Gruhl
Das ist doch wirklich unwahrscheinlich. Da hat man drei der furiosen Choreografien aus dem Repertoire der Dresdner Kompanie mehrfach gesehen und man sieht sie an diesem Abend noch einmal gänzlich neu, total anders. Mit William Forsythes „The Second Detail“, Pascal Touzeaus „No Thumb“ und Jacopo Godanis “Spazio-Tempo” beschließt Aaron S. Watkin die Saison im großen Saal des Festspielhauses zu Hellerau.
Grün überwiegt, das ist gut, das ist die Hoffnung. Mit Balanchines „Smaragde“ hat die Dresdner Kompanie nun ihre Edelsteintrilogie komplett gemacht, ab August gehört sie zu den wenigen weltweit, die diese Juwelen der neueren Ballettgeschichte an einem Abend präsentieren werden.
Sie haben sich alle fein gemacht. Erinnerungen an die Tanzstunde oder an den ersten Ball, als man noch die guten Sachen anzog, vorher zum Friseur ging und ein leichtes Rouge auflegte. Die Augen blitzen, die Körper sind hellwach. Zehn Damen, ein Herr, das ist ein „Bewegungschor für Dresdner im erfolgreichen Alter“ und dieser präsentiert unter der Leitung von Jenny Coogan „Small moments of greatness“.
Es wird bunt am Mittwoch, dem 20. April, wenn um 19.30 Uhr auf der Bühne des Kleinen Hauses die Gala zur Eröffnung der Tanzwoche steigt. Über 70 Tänzerinnen werden in gänzlich unterschiedlichen Choreografien und Tanzstilen die Vielfalt dieser Kunst erlebbar machen.
Eigentlich beginnt das Spiel damit, dass ein junger Mann namens Ottone von längerer Dienstreise zurück kommt, sein Auto korrekt auf Stellplatz Neun parkt, mit Rosen vor Poppeas Tür wartet. Als er losfuhr war sie seine Freundin. Jetzt wird sie professionell bewacht und dem Rosenkavalier ist klar, das Spiel ist aus…
Nein, das ist nicht der Ring in einer Kurzfassung, auch wenn die Musik des neuen Balletts von Tomasz Kajdanski, das jetzt am Anhaltischen Theater Dessau uraufgeführt wurde, von Richard Wagner ist. Carlos Kalmar, vormaliger Generalmusikdirektor, hat Motive aus der Tetralogie und dem Vorspiel zusammengefügt. Entstanden ist ein vierteiliges Stück für großes Orchester. Eine Frühlingskorrespondenz.
Da bekommt man was fürs Geld: Mit Vehemenz und voller Phonstärke raste die Sängerin Evelyn Herlitzius durch das Programm ihres ersten Liederabends. Das Programm widmete sich in einer ausgesprochen interessanten Zusammenstellung dem Spannungsbogen unserer Existenz zwischen Leben und Tod. Für etliche Gäste war das offensichtlich zu viel, oder einfach zu laut; sie nutzten die Pause und gingen.
Die deutsche Spieloper ist besser als ihr Ruf. Bei Albert Lortzing dem „Spielopernweltmeister“ ist noch etliches zu entdecken. Sein Meisterstück „Der Wildschütz“ steht jetzt als Produktion der Dresdner Hochschule für Musik auf dem Spielplan des Kleinen Hauses.