Mario Picardi Luna, für den gerade das zweite Studienjahr an der Palucca Schule beginnt, fühlt sich in Dresden akzeptiert, gefordert und gefördert. Nach allem, was er erfuhr in der Ausbildung, gibt es nur ein Ziel. Das heißt Dresden, genauer die Palucca Schule, eine Hochschule für Tanz mit einem Master-Studiengang für Choreografen, die Chance ein Meisterschüler zu werden. Wo gibt es das sonst? Die Stadt ist entspannt, sie stresst nicht, man kann hier gut arbeiten – dazu ist er hier.
Boris Gruhl
In diesem Jahr wurde das renommierte Bukarester Enescu-Festival, das einen ganzen Monat währte, mit der Premiere „Oedipe“ in einer Koproduktion mit dem Théatre du Capitole de Toulouse und der hiesigen Nationaloper eröffnet. Großes Medieninteresse, einmütig wie sonst nie saßen die Regierungsmitglieder in der ausverkauften Oper unweit des monströsen Ceausescu-Palastes.
Ist nicht der Tanz mit seinen verblüffenden Balancen, den Allianzen und Korrespondenzen der Tänzerinnen und Tänzer untereinander, in ihren Beziehungen zum Raum, der sie umgibt und dem, den sie in sich tragen oder in gebieterischer Abgrenzung um sich schaffen, die Kunst des vergänglichen Augenblicks, in dem sich trifft was vergangen ist und was kommen kann?
Kennen Sie Gustave Kerkers? Vermutlich nicht. Der Mann wurde 1857 im westfälischen Herford geboren, genoss eine musikalische Erziehung und wanderte mit den Eltern aus in die USA. Im Bundesstaat Kentucky wird er zum Dirigenten und landet im Alter von 22 Jahren mit seiner ersten Operette „Cadets“ einen respektablen Erfolg.
Unmittelbar nach dem Musiksommer beginnt das Musikfestivalfestival Grafenegg, im dritten Jahrgang ein Name mit gutem Klang im festivalreichen Österreich. Die vorletzte Sommerkorrespondenz 2009 kommt aus dem Land des kulturellen Reichtums, Niederösterreich mit seiner Donaualandschaft wie die Wachau, in der zudem Auge und Gaumen mit Genüssen überhäuft werden.
Das Dresdner Theater wechselbad der Gefühle hat sieben wechselvolle Jahre überlebt, ohne einen Cent Zuschuss aus Steuergeldern. Und dann ein Jubiläum zur Jubiläumsspielzeit. 25 Jahre nach der deutschen Erstaufführung am Berliner Theater des Westens kommt jetzt in Dresden Harvey Fiersteins „La Cage aux folles“ mit der Musik von Jerry Herman auf die Bühne.
Musikalisch mogeln sich in geschickten Arrangements immer mal auch ziemlich große Opernträume in den Operettenalltag des neuen "Vetters aus Dingsda". „Zauberflöte“ und „Carmen“ hatten wir ja schon in Leubener Versionen. Aber, sagt sich der Michael Heim, was der Paul Potts kann, das kann der August Kuhbrot schon lange und stimmt den Hit aus Puccinis „Turandot“ an. Hier kann jeder singen was er will. Wie im Stadtrat, oder?
Man muss wohl davon ausgehen, dass die Auswahlkommission die in der Semperoper präsentierten Sängerinnen und Sänger mit verschiedenen Facetten ihres Könnens im italienischen Repertoire erlebt hat; denn das Finalkonzert allein macht diese Entscheidung nicht ganz nachvollziehbar.
Neues zu entdecken, Traditionen zu befragen und sie in zeitgemäße Kontexte zu stellen, dabei mit dem Publikum auf Augenhöhe zu bleiben: das wird die künftige Aufgabe für Axel Köhler sein. Das 25jährige Bühnenjubiläum begeht der Sänger, der sich seit etlichen Jahren auch einen Namen als Regisseur gemacht hat, in neuer Funktion. Er ist seit wenigen Wochen künstlerischer Leiter Direktor der Oper in Halle.