Ewiggestrige Dresdner haben ein Jahr lang leise rumgeknurrt – jetzt hat die neue Staatsoperettenintendantin geliefert. Die Revue »HIER und JETZT und HIMMELBLAU« ist ein Befreiungsschlag für das Haus, ein fetziger Abend, lust- und musikbetont, ehrlich und hintergründig, mit fantastischen Sängern und einem himmlisch aufgelegten Orchester.
Martin Morgenstern
Ja, das gibt es heutzutage: dass ein Sinfonieorchester ein beliebtes Konzert mit dem Cellisten Isang Enders, der sich das 2. Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch vorgenommen hat, innerhalb einer Woche nacheinander in Pirna, Meißen, Radebeul, Großenhain, Dresden und Riesa auf den Plan setzt.
Jan Nast, der Orchesterdirektor der Sächsischen Staatskapelle Dresden, wechselt nach 22 Jahren nach Wien. Das Orchester ist in Schockstarre.
Eric Clapton setzte den Schlusspunkt unter die diesjährigen Musikfestspiele. Vielfältig waren sie, hochkarätig, das Publikum ungewöhnlich diszipliniert. Sind die »Visionen« Wirklichkeit geworden – und wo wird die Reise hingehen?
Hélène Grimauds Klavierrezital in der Semperoper war in zwei große Abschnitte geteilt. Der erste perlte melancholisch dahin, der zweite raste in wahnwitziger Manier davon, getrieben von – ja, was? Wut? Das Publikum applaudierte perplex.
Ab Herbst wird die AfD so manche Kultursubvention lautstark hinterfragen. „Ist das Kunst? Oder kann das weg?“ Gerade fragile, streitbare, abseits des Selbstverständnisses der sächsischen Bürger liegende Kunstprojekte werden es schwerer haben.
Für den 30. Mai steht ein ungewöhnlicher Record-Releasetermin im Kalender: In der St. Pauli Ruine werden melancholische Zeilen der Dichterin Mascha Kaléko erklingen, in Musik gesetzt vom Ensemble »Youkali«.
Heute krönte Tschaikowskis „Fünfte“ ein lang erwartetes Gastkonzert: die Wiener Philharmoniker gaben ihre Palastpremiere in Dresden. Jubel im Publikum, stehende Ovationen, Dixieland-Feuerwerk im Anschluss – der Abend war gelungen!
Zum heutigen 206. Geburtstag von Richard Wagner haben das Landesdigitalisierungsprogramm Sachsen (LDP) und die Sächsische Staatsoper allen Liebhabern des Komponisten ein besonderes Geschenk vorbereitet: pünktlich zum heutigen Ehrentag werden hochwertige Digitalisate von Aufführungsmaterialien zu einigen seiner Opern frei zugänglich gemacht.