Zwei Klassevirtuosen kamen bei den Dresdner Musikfestspielen zusammen, um Johannes Brahms zu feiern.
Martin Morgenstern
Am Vorabend des Richard-Wagner-Geburtstags. Der Himmel über dem Theaterplatz färbte sich pflichtschuldig götter-feurig. Und Dresden feierte mit einem unerwarteten Conferencier: Olaf Schubert. Der verteilte sein Wissen gerecht unter den Bedürftigen, erklärte „dem ganz normalen Übigauer“, der „bei Wagner zuerst an den Mittelstürmer von Dynamo denkt“: Also, Wagner, wo kam der her, wo geht der hin? Dabei fand er zwischen sich und Wagner, dem „Schergen seiner Gene“, dem „Vagina-Vasallen“, überraschend viele Parallelen.
Was erwartet uns heute in der Semperoper? Ein lange vergessener, zweitklassiger Komponist. Eine Oper, die fünf Stunden dauert. Eine fünf Jahre alte Inszenierung aus Stuttgart. »Musik in Dresden« fragte den tschechischen Dirigenten Tomáš Netopil: „Sind Sie nicht verrückt, so einen Job anzunehmen?“
Mit „Prinz Bussel“ zündet die Junge Szene der Staatsoper ein königliches Ideen-Feuerwerk. Die nächsten Vorstellungen sind bereits ausverkauft, für Juni gibts noch Restkarten. Fix, fix!
„Datta. Dayadhvam. Damyata.“ – „Give, Sympathize, Control“ diese Worte sind den letzten Zeilen aus T. S. Eliots Langgedicht „The Waste Land“ entnommen. Der Komponist Alexander Keuk arbeitet momentan an einem Zyklus, der von „The Waste Land“ inspiriert ist. Die erste Komposition – »DATTA« – wird heute uraufgeführt.
Im August wars, da machte der letzte das Licht im Kulturpalast aus. Nun wissen wir: vor 2017 wird es nicht wieder angehen. Wie lange lässt sich der Chefdirigent das Herumgeeiere der Stadt noch gefallen?
Die Auswahl am heutigen Samstag macht es Konzertbesuchern in Dresden aber auch wirklich schwer. Fünf Tips aus der Redaktion – und die Konzertempfehlungen für den restlichen April gibts als Frühlings-Spezial gratis dazu, wie auch das heutige Titelfoto, dem Themenfeld „Liebe-Eifersucht-Rache“ des heutigen „Oper-mal-Anders“-Nachmittags von Richard Vardigans entlehnt.
Christian Thielemann hat zugegeben, sein Alter bei Bewerbungen falsch angegeben zu haben. Zwar stimmt der 1. April – allerdings wurde der Dirigent bereits 1939 geboren.
Sechsundvierzig Jahre lang waren die Berliner Philharmoniker zu Ostern in Salzburg zu Gast. Nun wagen die Festspiele mit der Sächsischen Staatskapelle einen Neubeginn. Die Sachsen geben sich bescheiden und begeistern mit Verdi, Wagner, Brahms. Der unangefochtene Star jedoch ist der neue Künstlerische Leiter Christian Thielemann.