An der Staatsoperette Dresden dreht sich das Personalkarussell: Der Chefdirigent Ernst Theis, der Chefdramaturg André Meyer, der Ballettchef Winfried Schneider, aber auch andere Mitarbeiter wie etwa Kapellmeister Wolfram Tetzner haben ihren Abschied angekündigt. Ihre Gründe sind ganz verschieden.
Martin Morgenstern
Der Dirigent Ernst Theis hat vor einigen Wochen überraschend seinen Rückzug von der Staatsoperette Dresden angekündigt. Seinen bis 2013 laufenden Vertrag wird er nicht verlängern. Im ausführlichen Gespräch mit Martin Morgenstern nennt er nun die Gründe für seine Entscheidung.
Unter den Titel »Von der Norm, der Abweichung und den Fertigteilen« hat Urs Widmer gestern seine »Klagenfurter Rede« gestellt. "Gute Bücher gehen dem Vertrauten nicht um jeden Preis aus dem Weg, aber sie reiben sich an ihm durch Abweichungen." Und wie ist das mit guter Musik?
Ein Student, eine junge Familie, ein älteres Ehepaar, die gemeinsam auf dem Bürgersteig vor ihrem Mietshaus frühstücken und schwatzen: Nur einen Katzensprung von der Semperoper entfernt war am Wochenende in der Dresdner Neustadt jene so ungekünstelte Stimmung zu erfühlen, die Kurt Weill für seine New Yorker "Straßenszene" imaginiert haben muss.
Ein Vierteljahrhundert ist sein letzter Besuch in Dresden her; dementsprechend herzlich rauschte der Willkommens-Applaus für Maurizio Pollini am Wochenende. Der Pianist hatte vor Jahresfrist mit Christian Thielemann in München konzertiert und mit dem anmutigen Mozart-A-Dur-Konzert KV 488 Ovationen eingeheimst – nun war er wieder in der Semperoper zu Gast.
Zwischen den Zeilen zu lesen galt es früher, wollte man künstlerische Kernaussagen eines Abends erhaschen. Solcherart geübte Dresdner hatten keine Mühe, die Programmierung des Abschiedskonzerts von Rafael Frühbeck de Burgos richtig zu deuten. Der Text des Hans Sachs war es, der aus Frühbecks siebenjähriger Amtszeit nun für immer nachklingt: "Verachtet mir die Meister nicht, und ehrt mir ihre Kunst…"
Der Cellist Mischa Maisky, 1948 in Riga geboren, ist regelmäßiger Kammermusikpartner von Martha Argerich. Zu ihrem heutigen siebzigsten Geburtstag gratuliert er der Ausnahme-Pianistin herzlich – und wünscht sich, sie würden am liebsten weitere dreißig Jahre gemeinsam musizieren…
Längst überfällig schien – nach der thematischen Neuausrichtung des Musikfestspielpreises durch Jan Vogler – die Auszeichnung dieses wegweisenden Programms. Nun wurde der mit 25.000 Euro dotierte Preis an Orchester und Chefdirigenten feierlich ausgereicht. Rattle und die Berliner bedankten sich mit einem Abend, den keiner der Hörer so schnell vergessen wird.
Die österreichischen Spatzen hatten es schon tagelang von Salzburgs Dächern gepfiffen: Die Sächsische Staatskapelle Dresden wird ab 2013 das Orchester der Osterfestspiele Salzburg, und Christian Thielemann neuer Künstlerischer Leiter der Festspiele. Der Klang der Musik, versprachen die angereisten Dresdner, wird luxuriös bleiben. Auch zukünftig wolle man nur "die Besten der Besten" als Solisten verpflichten.