In Dresden mit virtuos explodierenden Piècen zu beeindrucken, ist schon mal nicht ganz einfach. Viele Tastenlöwen sind hier schon abgezogen, ohne das insgesamt eher zurückhaltende Publikum aus der Reserve gelockt zu haben. Was jedoch Arcadi Volodos gestern Abend in der Semperoper bot, war mehr: er grundierte Liszts oft genug brachial heruntergefetzte h-Moll-Sonate so tief, dass man geneigt war, sie für die Keimzelle manch sinfonischen Werkes der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu halten.
Martin Morgenstern
Das ist eine dieser verrückten Geschichten. Der Bassist Benedikt Hübner suchte nach seinem Probejahr bei der Dresdner Philharmonie ein passendes Instrument. Aus dem Orchesterfundus erwärmte keines sein Herz, also: Herumreisen, telefonieren, spielen, abwägen. In Meißen gab es diesen Zymbalspieler, Tivadar Szenaszi, Betreiber eines ungarischen Restaurants. Der hatte eine Idee…
Als "Asiens Star von morgen" tritt die Pianistin Ran Jia heute auf Schloss Wackerbarth auf. Ihr erklärter Lieblingskomponist Franz Schubert ist Teil des weltumspannenden musikalischen Programms. Vor ihrem Konzert hat Ran Jia mit »Musik in Dresden« gesprochen.
Ein düsteres Mammutwerk erklang am Freitag in der Frauenkirche im Rahmen der Musikfestspielsaison. Das Oratorium "Von den vier Enden der Welten" des Komponisten Daniel Glaus drohte das Publikum mit seinen prophetischen Endzeitklängen schier zu erdrücken.
Wir Europäer sollten die Asiaten im Blick behalten, meint Musikfestspiel-Intendant Jan Vogler. "Asiatische Künstler werden uns in der Zukunft viele Trends und Tendenzen bescheren, auch in der Klassik." Insofern sind die Musikfestspiele dieses Jahr die Plattform für historische Begegnungen: Nachwuchs trifft Altmeister. Europa trifft Asien. Und Klassik trifft Pop.
In diesen beiden Kästen wohnen die beiden Celli von Heinrich Schiff: das legendäre Stradivari "Mara" von 1711 – inzwischen sogar Stoff einer Erzählung von Wolf Wondratschek – und die "Sleeping Beauty" von Domenico Montagnana (1739). Was Wunder, dass sich am Mittwoch Abend im Palais im Großen Garten zahllose Dresdner Cellisten die Klinke in die Hand gaben: schließlich wurden noch zwei weitere Instrumente zum Klingen gebracht.
Bewegt sich die Luft nur um Bruchteile des Durchmessers eines Wasserstoffatoms, hören wir einen Ton. Damit wir diese kleinsten Bewegungen wahrnehmen können, ist unser Ohr biologisch hoch spezialisiert. Der Dresdner Ingenieur Dr. Johannes Baumgart hat nun ein Computermodell vorgestellt, das das Verhalten der Haarbündel im Innenohr beschreibt. Es liefert neue Einblicke in den Prozess der Hörwahrnehmung.
"Aus aller Welt", das sind im 2011er Jahrgang der Dresdner Musikfestspiele unter dem Motto "Fünf Elemente" auch und vor allem asiatische Stars. Einer der Höhepunkte dürfte das Konzert des in Taiwan geborenen und in Australien aufgewachsenen Ray Chen werden: der in Philadelphia ausgebildete Geiger gibt sein Dresden-Debüt am 26. Mai.
Blättert man den Tourplan von Jack DeJohnette durch – gestern war der Schlagzeuger in Wien, heute spielt das Quintett beim renommierten Europa Jazz Festival in Le Mans -, wird klar, dass das Konzert am Donnerstag in der Semperoper nicht viel mehr als ein günstiger Termin zum Warmspielen war.