Martin Morgenstern

11.05.2011: Sieben Mal Applaus

Gute alte Bekannte waren am Wochenende zu Besuch bei der Philharmonie. Die "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz zum Beispiel: beinah jedes Jahr hat sie das städtische Orchester auf dem Plan. Der Dirigent Markus Poschner war indes zu klug, um dem Stammpublikum nur freundlich den bekannten Zucker aufzutischen.

03.05.2011: Liebe, Sekt und Zärtlichkeiten

Mit viel Liebe, einem sicherlich feuchtfröhlichen Sektempfang und einer Menge verbaler Vorschuß-Zärtlichkeiten zwischen Dirigent und Orchester wird die Dresdner Philharmonie in ihre nächste Saison starten. Anselm Rose, Michael Sanderling und Karen Kopp gaben schon mal einen Ausblick, was das Kulturpalastpublikum 2011/12 erwarten wird. Zum letzten Mal spielt das städtische Orchester dann im alten Saal; danach droht die Umbaupause.

30.04.2011: „Leben und leben lassen“ – Mischa Maisky in Dresden

Die dicken Dresdner Spatzen hüpfen um uns herum und schimpfen, dass es nur Apfelsaft und keine Kuchenkrümel gibt. Am Nebentisch markiert – Kopfhörer im Ohr – ein Countertenor seine Rolle. Wie soll man sich da auf die Frage konzentrieren, wie Bach und Haydn heute klingen sollten, und warum "authentisch" für Mischa Maisky beinah ein Schimpfwort ist? Ein Gespräch über Vibrato, Rekonstruktionisten, und darüber, wie Musik auf keinen Fall gespielt werden darf.

30.04.2011: Dr. Lunau, bitte sofort ans Telefon!

In Sachen Kulturpalastumbau sind der Argumente wahrlich genug gewechselt. Nun liegt wieder einmal ein neues Angebot für ein erstklassiges Konzerthaus mit 1800-Plätze-Saal auf dem Tisch. Architekt: Renzo Piano. Akustik: Yasu Toyota. Kosten: zwischen dreißig und fünfzig Millionen Euro. Nur leider ist das kein Dresdner Tisch. Sondern einer in Bologna.