Martin Morgenstern

25.10.2009: 3. Sinfoniekonzert: „Familienaufstellung“ nach Beethoven

Am Freitag standen Beethovens Tripelkonzert und Tschaikowskis "Vierte" auf dem Programm der Sächsischen Staatskapelle. Die Aufstellung der drei Solisten im "Grand Concerto Concertant" – der Flügel stand schräg und beschallte leider nur die rechte Parketthälfte direkt – sei Anlaß, kurz die Aufstellung der Staatskapelle zu rekapitulieren. Täuscht die Erinnerung, oder war in den letzten Jahren und besonders unter Fabio Luisi die Furtwängler-Variante der "amerikanischen Aufstellung" (Erste Geigen und Bratschen außen) oft die Variante der Wahl?

21.10.2009: Der ECHO Klassik in „Deutschlands schönster Brauerei“

Am Sonntag nachmittag defilierten sie wieder. Ein roter Teppich lag ausgerollt vor dem Haus, das die meisten Fernsehzuschauer vage als "Deutschlands schönstes Brauhaus" abgespeichert haben dürften. Küsschen hier, Gewinke da. Es war der Tag der Tage für die klassische Musikindustrie: der ECHO Klassik, der sich fürs Fernsehen etwas verschämt als "Echo der Stars" tarnt, kehrte nach Dresden zurück.

12.10.2009: Konzertmeister der Philharmonie: „Zwischen utopischen und realistischen Wünschen unterscheiden“

"Ein neues Konzerthaus ist eine fantastische Vision", sagte Helma Orosz in ihrem Grußwort zum Kulturpalastjubiläum. Finanziell sei es aber von der Stadt neben den bestehenden kulturellen Engagements nicht zu schultern. Schützenhilfe erhält die OB dabei auch von den drei Konzertmeistern der Philharmonie, die sich letzte Woche in einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt haben. »Musik in Dresden« druckt ihn ab.

09.10.2009: Prof. Gerd Uecker: „Dresden könnte ein Konzerthaus gut gebrauchen“

"Klare Gewichte" fordert Prof. Gerd Uecker von der neuen sächsischen Regierung in Kunst- und Kulturfragen im folgenden Gespräch. Mit dem designierten Chefdirigenten Christian Thielemann hat die neue Kunstministerin auf jeden Fall ein erstes Ausrufezeichen in Dresden gesetzt. Ob sich jetzt – mit dem immer weiter wachsenden internationalen Renommee der Kulturstadt – auch in Sachen Konzerthaus wieder etwas bewegt? Martin Morgenstern hat dazu mit dem zu Saisonende scheidenden Intendanten gesprochen.

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09.10.2009: Christian Thielemann wird Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle

Christian Thielemann wird ab der Saison 2012/13 der neue Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Das teilten Kunstministerium und Orchester am Freitag abend mit. Die frühe Einigung auf einen Nachfolger von Fabio Luisi, der die sächsische Landeshauptstadt auf eigenen Wunsch verlässt und ans Opernhaus Zürich wechselt, fällt in die ersten Amtstage der neuen sächsischen Ministerin Sabine Irene Freifrau von Schorlemer (parteilos).

02.10.2009: Von Hellerau nach Venedig und zurück – Ein Gespräch mit Markus Rindt

Am Anfang des heutigen Konzerts der Dresdner Sinfoniker beim neuen "TonLagen"-Festival in Hellerau steht eine fast kuriose Premiere. Die Dresdner Sinfoniker werden aus Hellerau in den Palazzo Ducale übertragen und bringen gemeinsam mit dem dort auftretenden Ensemble Ex Novo ein Werk der irischen Komponistin Linda Buckley zur Uraufführung. Beide Klangkörper sind per Internet live miteinander verbunden – ein Umstand, der nicht nur die Komponistin vor Herausforderungen stellt.

02.10.2009: Flafferadaffeldiplockschff.

Nach 22 Jahren kommt ein Neuer – und macht fast alles anders. "Das finden nicht alle toll; aber – ich glaube – ziemlich viele!", lächelte Dieter Jaenicke. In seiner Rede zur Eröffnung des neuen Festivals der zeitgenössischen Musik im Festspielhaus Hellerau vor nicht ganz ausverkauftem Haus erwies er seinem Vorgänger noch einmal Reverenz.
Das auf der Bühne werkgetreu einstürzende Bücherregal ("In der Bibliothek des Papstes machen Gelehrte aller Schattierungen Entdeckungen von oft ungeahnter Bedeutung") dürfen wir mithin ruhig als Symbol einer neuen Hellerauer Zeitrechnung nehmen. Die Eröffnung der "TonLagen" – sie war ein Befreiungsschlag.

01.10.2009: „Statt Perfektion auf Inspiration setzen“ – Amir Tebenikhin, Preisträger des Anton-G.-Rubinstein-Klavierwettbewerbs 2007, im Gespräch

Amir Tebenikhin, Erster Preisträger des Anton-G.-Rubinstein-Wettbewerbs 2007, übt täglich bis zu sieben Stunden. Anlässlich der Neuauflage des Wettbewerbs – dieser Tage finden die Halbfinals statt, am Sonntag das große Finalkonzert – hat Martin Morgenstern mit dem Pianisten gesprochen und versucht, ein bisschen Licht auf den Alltag eines angehenden Klaviervirtuosen zu werfen.