Heute ist es ein Jahr her, dass sich Bund und Länder erstmals auf strikte Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung einigten. Wo steht die Kultur?
Martin Morgenstern
Der Orchesterdirektor der Sächsischen Staatskapelle hielt sich, während sich Intendant Peter Thieler und Chefdirigent Christian Thielemann in den letzten Tagen öffentlich fetzten, leise zurück. Intern ist er für seine Staatskapelle nicht nur an der Dresdner Argumentationsfront unterwegs: auch die Planung für die Osterfestspiele 2021 wackelt nach den neuesten Ansagen aus der Politik offenbar schon wieder. Martin Morgenstern hat mit Adrian Jones gesprochen – über Corona, über das Digitalgeschäft und das Arbeitsethos der Kapelle.
Das Jahr 2020 hat einige Musikerkarrieren ordentlich durcheinandergewirbelt. Für einen Dirigenten brachte es eine neue Herausforderung: Helmuth Reichel Silva ist seit einigen Monaten der neue künstlerische Leiter des Universitätsorchesters der TU Dresden. Ein sozial distanziertes Gespräch per E-Mail.
Christoph Münch (*1963), seit Jahren angestellt bei der Dresden Marketing GmbH, ist leidenschaftlicher Konzert- und Operngänger, Sänger, sympathischer und kenntnisreicher Gesprächspartner zwischen Tür und Angel über alles, was entfernt nach Musik riecht. Nun hat der studierte Musikwissenschaftler, der auch Mitglied des Berufsverbandes Dresdner Gästeführer ist, einen Riesenschinken über die Musikstadt Dresden herausgebracht.
Der Kreuzchor hat heute die komplette Weihnachtssaison 2020 wegen mehrerer Corona-Fälle im Chor absagen müssen. Da wird es Zeit, stattdessen einmal in die neue Doppel-CD hineinzuhören.
Jesus, Maria und Josef.
Das 25jährige, das 50jährige und das 75jährige Jubiläum der Dresdner Philharmonie fielen aus. Das 125jährige stand unter keinem guten Stern. Und mit 150 hat nun ein Virus die große Festwoche zunichte gemacht. Da kann es eigentlich nur eine Lösung geben: neu zählen! Ein Rückblick. Und ein vorsichtiger Ausblick.
Für »Musik in Dresden« erinnert sich die Solofagottistin der Wiener Philharmoniker, Sophie Dervaux, an die Herausforderungen, die sie zu Beginn ihrer Orchesterkarriere zu meistern hatte.
Die Corona-Krise habe ihm anfangs den Boden unter den Füßen weggezogen, bekannte der Cellist und Musikfestspielintendant Jan Vogler kürzlich. Es dauerte jedoch nicht lange, da stürzte er sich in ein digitales Abenteuer: der Livestream »Music never sleeps NYC« war geboren. Nun steht mit seiner Hilfe seit einigen Monaten für verschiedene Genres die „Traumbühne“ bereit.
Ein Shitstorm umtost die Jazztage Dresden derzeit, oder genauer: ihren Intendanten Kilian Forster. Der hält trotzig an seiner Einladung an einen umstrittenen Schweizer Publizisten fest – und droht so, sein seit Jahren unterfinanziertes Festival endgültig ins Abseits zu steuern.