Gedenkkultur – gehen Gedenken und Kultur in Dresden heute noch oder wieder zusammen?
Michael Ernst
Der Kalender muss ausgebaut werden, sonst wird es teuer für die Kultur, die Kraft und das Werk.
Was für ein Wiedersehen: Udo Zimmermann, langjähriger Opernintendant in Leipzig, kehrte als Opernkomponist noch einmal an die Pleiße zurück.
„Wir sind kein Bühnenbild für Fremdenhass.“ Die Semperoper ist ein Haus, das schon für Vieles herhalten musste.
Unter den längst legendären Dirigenten ist er eine Ikone: Gennadi Roschdestwenski ist mal wieder in Dresden und dirigiert die Philharmonie. Nächstes Jahr kommt er zur Staatskapelle zurück.
Der Mann denkt nicht ans Aufhören, muss er auch gar nicht. Gestern feierte er seinen 75. Geburtstag und ist damit längst darüber hinaus, wo andere an Rente und Ruhe denken.
Und da sage noch wer, das Engagement der Sächsischen Staatskapelle bei den Osterfestspielen Salzburg zahle sich nicht aus. Neben dem internationalen Renommee von Sachsens Kultur, das in Europas Festival-Hauptstadt genährt wird, hat auch das Dresdner Opernpublikum etwas davon.
Für viele Menschen ist der Januar ist keine sehr hoffnungsvolle Zeit. Es ist kalt, es ist dunkel, die Stimmung ist nah am Gefrierpunkt. Für manche Menschen ist gerade dies Anlass für ein ganz besonderes Werk.
In Dresden geht die Kultur momentan auch in eine ganz andere Richtung. Das ist fatal. Denn schlimmer als Kultur, die nur dem Kommerz dient, ist Un-Kultur, die sich dem Krieg andienert.