Die Gerüchteküche war bestens gewürzt: Zuletzt standen nur mehr zwei Namen auf der Zutatenliste. Nun hat der lettische Dirigent Andris Nelsons das Rennen gemacht. Er soll ab 2016 das Gewandhausorchester leiten, obwohl er bis 2022 Chef in Boston ist.
Michael Ernst
Wie sich das ARD-Radiofestival mit seichter Comedy seine klassische Hörerschaft vergrault – schade drum!
Er hat nur selten in Dresden gearbeitet. Dass seine Inszenierungen komplett aus dem Spielplan verschwunden sind, ist schade: Regisseur Nikolaus Lehnhoff ist tot.
So können Sommermärchen ausgehen, am Ende wird alles gut: Dresdens Jazzclub Tonne war beinahe abgesoffen, landete dann auf der Straße und ist nun langfristig gerettet. Er kehrt an den Ort seiner Gründung zurück.
Während die Gerüchteküche um ein Kulturgesetz brodelt, wird die Frage der Nation durchgerührt – und auf den Tisch kommt eine Melange überraschender Einsichten.
Die Theater und Orchester verabschieden sich in die Spielzeitpause und überlassen das künstlerische Feld der freien Szene. Als hätten sie plötzlich nichts mehr zu sagen, die städtischen und staatlichen Kulturtempel. Haben sie nicht? – In diesem Jahr scheint alles ganz anders.
Früher konnte man darin ausruhen: Sommerloch. Kein Schatten sollte darauf fallen, auf dass die Saure-Gurken-Zeit hübsch abgeerntet werden konnte. Früher ist aber heute nicht mehr und die sauren Gurken haben das Loch offensichtlich gefüllt.
Dirigent des Jahres war er schon. Mehrfach. Den Grünen Hügel hat er auch schon erobert. Erfolgreich. Jetzt wurde er zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ausgerufen. In Abwesenheit.
Das Scheunenfestival in der Sächsischen Schweiz ist noch besser geworden und kann weitere Hilfe gebrauchen. Es wäre eine Unterstützung am rechten, nein, am richtigen Ort.