Nils Mönkemeyer denkt in diesem Sommer nicht an Urlaub. Er war Artist in Residence beim Festival Mitte Europa und freut sich auf eine spannende neue Saison, die ihn im März auch wieder zur Dresdner Philharmonie führt.
Michael Ernst
Die 1. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch finden zwar erst im September statt, doch sie werfen ihre Schatten schon mal voraus: Der Kurort in der Sächsischen Schweiz hat Mitte Juli den ersten Schostakowitsch-Platz in Deutschland eingeweiht – und erhielt obendrein noch eine Bronzebüste des Komponisten Dmitri Schostakowitsch. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es ein Festival, das sich ausschließlich seiner Musik widmet!
Am Sonntag herrschte eitel Sonnenschein und erklang viel Musik um Schloss Albrechtsberg. Die Dresdner Philharmonie hatte zum "Musikalischen Picknick" geladen. Daraus wurde vor allem ein Ohrenschmaus für Jung und Alt. Das Publikum war begeistert.
Die Semperoper ist ein Museum. Schickes Haus und angestaubte Inszenierungen. Nur Touristen, die es sich finanziell leisten können, blitzlichtern lautstark und respektlos in dem Haus herum. Wahrscheinlich ist es zuletzt doch nur eine Brauerei. Genug der Vorurteile? – Genug. Mit einem Bildband wird eine Bilanz der siebenjährigen Intendanz von Gerd Uecker gezogen.
Die Trans-Media-Akademie Hellerau hat Ende Juni ihr europaweites Abschlussprojekt präsentiert und sich wiederum mit Städten in Schweden, Spanien und Tschechien vernetzt. Fortsetzungen sollen folgen.
Die Sächsische Staatskapelle spielte in ihrem dritten Klassik-Picknick Italien gegen Amerika – und erzielte kein Unentschieden. Vor der Kulisse am Großen Garten und unterm aufkeimenden Vollmond erklangen Belcanto und Broadway. Eine noch junge Tradition, die unbedingt fortgesetzt werden muss.
Matthias Creutziger ist in zwei Ausstellungen präsent, die unterschiedlicher kaum sein könnten – auf seine Präsentation in der Semperoper folgt nun eine Schau in Berlin.
Schlechte Inszenierungen gibt es genug, doch gute Oper funktioniert auch ohne Bühnenbild, wie die Semperoper mit Gaetano Donizettis klangschön angerührter „Lucrezia Borgia“ in konzertanter Aufführung beweist.
Kurt Masur dirigiert im Sonderkonzert zu den Musikfestspielen ein höchst spannendes Programm. Im Gespräch bekennt er: "Ich hatte eine Zeitlang das Gefühl, die Dresdner Philharmonie entwickle sich unter verschiedenen Dirigenten in eine etwas andere Richtung, dadurch war unsere Bindung zwischenzeitlich nicht ganz so groß. Jetzt ist sie aber wieder sehr eng geworden."