Ein Vierteljahrhundert rundet sich für die ehemaligen Dresdner Tage der Zeitgenössischen Musik, 1987 von Udo Zimmermann initiiert. Vom 1.Oktober an erlebt das Festival in all seinen Wandlungen die 25. Auflage. Zu diesen Wandlungen gehörte auch die Umbenennung in „Tonlagen“ mit dem Amtsantritt von Dieter Jaenicke vor drei Jahren. Das Europäische Zentrum der Künste hat sich dafür einen prominenten Jubilar eingeladen.
Michael Bartsch
Das Wichtigste äußerte der Präsident der Sächsischen Akademie der Künste, Prof. Udo Zimmermann, bei der Vorstellung der Jahresvorhaben eher nebenbei. Seit die Beschränkung der Mitgliederzahl gelockert wurde, hat sich die Akademie spürbar verjüngt. 156 Mitglieder zählt sie nun, davon rund ein Drittel nicht aus Sachsen.
Das Sächsische Wissenschafts- und Kunstministerium schreibt die Stelle des Intendanten der Landesbühnen Sachsen bereits jetzt neu aus. Bis Ende Januar…
Völlig unberührt von den sich tatsächlichen Veränderungen, vom Paradigmenwechsel in Dresden, von den aktuellen Problemen in Stadt und Land vollzog sich am Freitagabend im "Kleinen Schlosshof" eine Diskussion, die eigentlich gar keine war. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte zur vierten und letzen Veranstaltung des „Gemischten Doppels“ eingeladen. Dresdner Kulturverantwortliche, die mit ganz wenigen Ausnahmen der Diskussion fernblieben, haben indes nichts versäumt.
Vom 3. bis zum 12. September findet erstmals das Musikfest Erzgebirge statt. Mit dem künstlerischen Leiter, dem in Dresden gut bekannten und aus dem Erzgebirge stammenden Chorleiter und Dirigenten Hans-Christoph Rademann, sprach Michael Bartsch.
Eine solche Publikumsresonanz hat es bei einer Anhörung im Landtag lange nicht gegeben. Die Zuschauertribünen im Plenarsaal reichten nicht aus, Stühle mussten gestellt werden. Und das „nur“ bei einem Kulturthema! Unter den Gästen im Rang waren freilich auch viele, die selbst als Sachverständige unten vor den Abgeordneten hätten sitzen können.
Milko Kersten hatte seine Teilnahme an den Konzerten des Landesjugendorchesters abgesagt. „Seichte Filmmusik“ chinesischer Komponisten, so Kersten, neben Schumann und Mahler; und unter einem chinesischen Dirigenten, dessen "künstlerische und pädagogische Qualität", vorsichtig formuliert, mit den hiesigen Ansprüchen "nicht kompatibel" sei? Dafür hat sich der Dresdner Dirigent nicht hergegeben. Der Musikrat versucht derweil, den Ball flachzuhalten.
Es geht wieder los. Und das Schlimmste steht erst noch bevor. So etwa lautet der Tenor, wenn man in diesen Tagen mit Künstlern und Kulturverantwortlichen spricht. Sachsen steht vor dem dramatischsten Einbruch seiner Landesfinanzen seit 1990, und was jetzt an Einschnitten zu erwarten ist, dürfte die Verteilungskämpfe und Sortierungsprozesse der Neunziger Jahre noch übertreffen.
Roland May war bis Ende der 1980er-Jahre Schauspieler und Regisseur am Dresdner Staatsschauspiel. Zu Beginn der Spielzeit 2009/10 wechselte er als Generalintendant an das fusionierte Vierspartenhaus in Plauen – Zwickau. Mit dem Auslaufen des Haustarifvertrages im kommenden Jahr geht es dem krisengebeutelten Haus schon wieder an die Substanz.