„Sechs, Sechseinhalb Prozent Rendite – blank“. Blumig preisend, zieht der Investor mit Planrollen rudernd seinen Schweif schutzbehelmter Anlagefreaks durch die Ruine. Es beginnt der Aufeinanderprall heutiger Welt mit Schatten der Operngeister, die einst auf einer jetzt verfallenen Bühne standen.„Purcells Traum von König Artus“ heißt die aktuelle Musiktheaterproduktion der St. Pauli Theaterruine – unser Autor Peter Bäumler stellt sie vor.
Peter Bäumler
Gleich an je fünf Abenden bietet im August die „Serkowitzer Volksoper“ eine spritzig-humorvolle Auslegung zweier musikalischer Hits: Mozarts „Zauberflöte“ und Orffs „Die Kluge“. Ein Sommervergnügen für Open-Air-süchtige Dresdner!
Das Pirnaer Architekturbüro Hoffmann & John bekam die schwierige Aufgabe, das Grauper Schloß zu einem Richard-Wagner-Museum auszubauen. »Musik in Dresden« war bereits einmal zum Schnuppern dort.
Das Haus war ausverkauft. Viele Dresdner wollten zum letzten Mal in ihren „Kulti“ gehen. Die Erwartung des Publikums, das mit wenigen Ausnahmen die viereinhalb Stunden begeistert mitging, lag vibrierend in der Luft: ob es einen würdigen Abschied geben würde?
Warum nicht einmal als Dresdner ins Freiberger Theater gehen? Einen ganz neuen »Zigeunerbaron« sehen; zumal es in Dresden 2010 auch einen Neuen gab, dessen Inszenierung – Leuben mag es nachsehen – in der Kritikergunst floppte…
Hommage an eine Musikerpersönlichkeit Venedigs: Das Teatro La Fenice eröffnete die Saison 2012 mit „Lou Salome“, dem ersten und bei seinem frühen Tod 2001 einzig gebliebenen Opernwerk des Venzianers Giuseppe Sinopoli. Peter Bäumler besuchte 1981 die Uraufführung der enigmatischen Oper, war nun bei ihrer Wiederentdeckung dabei und sprach darüber mit dem Musikalischen Leiter Lothar Zagrosek.
Die eindrucksvolle Eingangsinstallation, in der aufsteigende Spruchblasen LOVE und HATE zu Nebel sich vermischend im Wolkenhimmel vergehen, war Schauplatz einer Eröffnungsperformance »Liebe und Hass« der Semperoper »On the move« im neuen Militärhistorisches Museum der Bundeswehr.
Die Erforschung des Kulturlebens in Zeiten des Nationalsozialismus ist besonders in Dresden ein schwieriger Prozess. Passivität, Schweigen des Publikums, Ausweichen und Flucht in die Opferrolle des 13. Februar herrschten vor in den Diskussionsrunden der Veranstaltungen, die die Ausstellung »Verstummte Stimmen« begleiteten. Eine Rückschau.
Es sommeropert überall; warum sollte da Dresden nicht auch eine Sommer-Oper unter freien Himmel haben. Und die verspricht mit „Müllerbursch und Zauberflöte – Eine Märchenoper nach Mozart und den Brüdern Grimm“ höchstes Sommervergnügen.