Mit einem anspruchsvollen Sinfoniekonzert beendete das Junge Sinfonieorchester Dresden die Saison. Mancher mitwirkende Abiturient hatte an diesem Tag früh Generalprobe, dann mündliche Prüfungen und dann Konzert – da gab es Überschneidungen…
Reiner Zimmermann
Der Kunsthof Orth in Quohren bei Kreischa: Fast scheint es, als sei dieser Saal auf Musik aus Skandinavien abonniert. Diesmal gastierte das American Café Orchestra, das sich nach 1980 unter diesem sonderbaren Namen gründete und keinesfalls amerikanische Honky-tonk-Musik spielte, sondern zunächst mit internationalem Folk aus Ungarn, Amerika, Dänemark und Schweden begann.
Schon mit den allerersten Takte des Eingangschores hatte Christfried Brödel einen Zugang zu diesem Werk gefunden, der die Passion schmerzlich zum Klingen brachte. Und nachdem der letzte Ton verklungen war: Stille, einfache Stille. Muss das extra betont werden? Diese Zuhörer in der Versöhnungskirche wissen schlicht, dass man eine Passionsmusik nicht wie anderswo mit prasselndem Beifall quittiert.
Mit der Übergabe des Gebäudes des Blasewitzer Gymnasiums an das Sächsische Landesgymnasium für Musik im Herbst 2011 wurde zugleich eine gute neue Idee geboren, musikalische Brücken zu bauen von den Ehemaligen der früheren Spezialschule für Musik Dresden zu den gegenwärtig Lernenden des Landesgymnasiums. Die hohen Erwartungen, die man an das jüngste Konzert der Reihe stellen konnte, wurden indessen nicht in jeder Weise erfüllt. Es geht aber auch anders: das Absolventenkonzert gelang vorzüglich.
Die Bühnenmusik in der neuen Inszenierung von Bulgakows „Meister und Margarita“ (Premiere: 11. Februar) gibt das Tempo des Stückes vor und schafft eine ganz eigene theatralische Ebene. Thomas Hertel hat sie montiert und spielt mit bekannten sowjetischen „Schlagern“ spielt wie dem Säbeltanz, dem Walzer aus „Maskerade“ von Aram Khatchaturian oder dem Marsch aus der „Liebe zu den drei Orangen“ von Prokofjew. Man hört aber auch das bekannte Marschthema aus Schostakowitschs Leningrader Sinfonie.
Mit diesen Worten begrüßte der Geiger Harald Haugaard das Publikum am 8. Oktober im Saal des Orthschen Gutes in Quohren bei Kreischa bei Dresden. Erst vor wenigen Wochen war das Konzert „Zauber des Nordens“ mit Helene Blum & Harald Haugaard Quartett angekündigt worden, und doch war der ehemalige Stall, der mit seinen Säulen wie eine schlichte Kapelle wirkt, bis auf den allerletzten Platz gefüllt…
Die FAZ-Theaterkritikerin Irene Bazinger hat 30 Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschen Opern- und Schauspiel-Betrieb um Erinnerungen an die Regisseurin Ruth Berghaus gebeten und als „Geschichten aus der Produktion“ im Rotbuch Verlag veröffentlicht. Sie ergeben ein lebendiges Bild dieser kompromisslosen Frau, die ein unverwechselbares Profil für ihre Inszenierungen gefunden hat.
Einmal im Jahr, zu Pfingstsonntag, sollte man die Mittagstafel pünktlich aufheben und von Dresden aus Richtung Rochlitz nach Wechselburg fahren. In der zwischen 1160 und 1180 erbauten Basilika und Pfarrkirche „Zum Heilig Kreuz“ findet seit nunmehr dreißig Jahren regelmäßig ein Pfingst-Konzert der Capella Fidicinia statt.
Ingeborg Schöpf gab die Diva Angèle mit einigen spitzen Obertönen, Michael Heim den »Grafen von Luxemburg« mit kräftigem Tenor: am Freitag hatte das Werk in der Staatsoperette Premiere. Bei allem sängerischen Feuer und einer wahrlich opulenten Ausstattung: ein bisschen behäbig lief das Werk an, und die Dialogszenen blieben bis zum Ende zäh.