Das Ballett der Semperoper zeigt sich mit dem zweiteiligen Abend „Legenden – Hommage an Richard Strauss“ in gewohntem Glanz.
Rico Stehfest
Im Rahmen von Forsythes Produktion »The Returns« wird Kunst noch gemacht, produziert. In der Ecke steht ein Plotter, der fleißig vor sich hinarbeitet. Eine kunstambitionierte Maniküristin zeigt dem Publikum, was Kunst ist. Kunst ist nämlich nicht Business. Punkt. Kunst ist Kunst. Aber was i s t Kunst?
Es ist reiner Zufall, dass der neue Ballettabend der Semperoper „Nordic Lights“ ausgerechnet drei schwedische Arbeiten auf die Bühne stellt. Die Kombination der drei Choreografien von Pontus Lidberg, Johan Inger und Alexander Ekman bildet keineswegs ein homogenes Bild.
Die »Linie 08« zeigt diesmal angeblich Antihelden: »Noheroic« lautet die thematische Klammer für die aktuelle Ausgabe der Hellerauer Veranstaltungsreihe. Die freie Szene zeigt sich wieder. Ohne Helden? Antiheldisch? Oder heldenhaft in ihrem Versagen?
Sachsen tanzt. Und Dresden ganz besonders. Also luden am 3. Mai der Dachverband Tanz Deutschland und die Kulturstiftung des Freistaates an den nördlichen Rand der Stadt nach Hellerau ins Europäische Zentrum der Künste Dresden: zum »1. Sächsischen Fachtag Tanz«.
Die Batsheva Dance Company aus Israel gilt als eine der besten weltweit. Ihr Choreograph Ohad Naharin ist für seine organischen Bewegungsabläufe und eine immense Emotionalität bekannt. In seiner Arbeit „Sadeh 21“ zeigt er eine verstörende menschliche Gemeinschaft.
Das Festival „szene: England“ mit der Michael Clarke Company im Festspielhaus Hellerau zu eröffnen ist eine interessante Idee. Interessant in dem Sinn, wie Engländer für gewöhnlich das Wort „interesting“ zu verwenden pflegen: vage. Genau so bleibt Clarkes Arbeit „come, been, gone“ nämlich bis zum Schluss.
Ein Homo ludens, der schlicht versucht, nicht zu kapitulieren, ohne Aufmerksamkeit für das Publikum: egal, worum es geht, Hauptsache, der Mensch hört nicht auf zu suchen…
Wer weiß, vielleicht wären am Freitag mehr Besucher nach Hellerau gepilgert, wenn in der Ankündigung »Les SlovaKs« gestanden hätte? Ein Zugpferd ist die tschechisch-belgische Tanzcompany im Festspielhaus nämlich nach bereits zwei Gastspielen tatsächlich. Da im Vorfeld aber nur von Anton Lachky die Rede war, blieb fast die Hälfte der Stühle im großen Saal unbesetzt.