Müssen wir wirklich Abschied nehmen vom Spitzenschuh? Verschwindet der Spitzentanz als Markenzeichen des klassischen Balletts und Tanzes von unseren Tanzbühnen an den Stadt- und Staatstheatern?
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Der neunzehnte Jahrgang des Moritzburg Festivals ist zu Ende. Intendant Jan Vogler blickt nun weit voraus. Ein kleines Fazit, als Anlauf für das große Jubiläum.
„Sechs, Sechseinhalb Prozent Rendite – blank“. Blumig preisend, zieht der Investor mit Planrollen rudernd seinen Schweif schutzbehelmter Anlagefreaks durch die Ruine. Es beginnt der Aufeinanderprall heutiger Welt mit Schatten der Operngeister, die einst auf einer jetzt verfallenen Bühne standen.„Purcells Traum von König Artus“ heißt die aktuelle Musiktheaterproduktion der St. Pauli Theaterruine – unser Autor Peter Bäumler stellt sie vor.
Gohrisch, ein musikalischer Ort? Hier schrieb der russisch-sowjetische Komponist Dmitri Schostakowitsch 1960 sein berühmt gewordenes Streichquartett Nr. 8. Anlass genug, genau ein halbes Jahrhundert danach die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch ins Leben zu rufen. Am letzten Wochenende im September werden sie zum dritten Mal stattfinden und dauern wiederum drei Tage. Ebenso lang währte der erste Aufenthalt Schostakowitschs im damaligen Gästehaus des DDR-Ministerrates. Ein zweiter Besuch fand zwölf Jahre später statt, der aber blieb, soweit bekannt, ohne kompositorische Folgen.
Das Pirnaer Architekturbüro Hoffmann & John bekam die schwierige Aufgabe, das Grauper Schloß zu einem Richard-Wagner-Museum auszubauen. »Musik in Dresden« war bereits einmal zum Schnuppern dort.
Der künstlerische Leiter des Europäischen Zentrums der Künste in Hellerau, Dieter Jaenicke, schlägt vor, die weitere Vertragsverlängerung mit der Forsythe Company ergebnisoffen zu diskutieren – allerdings in Ruhe, und erst, wenn Forsythes Bleiben für weitere drei Jahre gesichert ist. Ein Offener Brief.
Die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch sind ein Festival der Extraklasse. In diesem Jahr finden sie zum dritten Mal statt (28. bis 30. September) und sind damit längst Tradition. Da so etwas viel Geld kostet, gibt es jetzt am Sonntag (1. Juli) gleich zwei Benefizkonzerte – und auch die versprechen absolute Extraklasse.
Pat Metheny hat einen deutschen Urgroßvater. Na gut, das hat er mit vielen Amerikanern von heute gemein. Aber er beruft sich wie kaum ein zweiter auf Johann Sebastian Bach. Damit dürfte der legendäre Gitarrist aus einem Nest im Staate Missouri schon eher eine Ausnahmerolle einnehmen. Nun kommt er mal wieder nach Deutschland, wo er in keiner der Bach-Städte auftritt. Dafür aber gleich zweimal in Dresden und Neuhardenberg.
Vierunddreißig Mal wird Christian Thielemann in den kommenden zwölf Monaten am Pult der Staatskapelle Dresden stehen. Weder er noch das Orchester sind jedoch an einem Konzert beteiligt, das für einige Musikjünger den heimlichen Höhepunkt der Saison 2012/13 darstellen dürfte. Im Jahresprogramm der Kapelle findet man es versteckt auf Seite 68.