Mit viel Liebe, einem sicherlich feuchtfröhlichen Sektempfang und einer Menge verbaler Vorschuß-Zärtlichkeiten zwischen Dirigent und Orchester wird die Dresdner Philharmonie in ihre nächste Saison starten. Anselm Rose, Michael Sanderling und Karen Kopp gaben schon mal einen Ausblick, was das Kulturpalastpublikum 2011/12 erwarten wird. Zum letzten Mal spielt das städtische Orchester dann im alten Saal; danach droht die Umbaupause.
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Warum werden akustische Umweltverschmutzungen eher toleriert als andere? Statt wegzuhören, könnten wir heute mal aufhorchen. Denn dieser 27. April ist zum "Tag gegen Lärm" geklariert worden. Ganz still und leise?
Manche Orchester können auch nicht genug bekommen. Da haben sie schon eine komplette Mannschaft junger Talente, da laden sie sich noch ein Orchester ein. Die Landesjugendorchester Sachsen und Thüringen musizieren im nächsten Projekt gemeinsam und das dürfte eine ziemliche "Sause" werden – mit Hindemith, Leidel und Liszt.
Zur Grundsteinlegung des Hellerauer Festspielhauses am 22. April 1911 wurde sicherlich vieles bedacht; nur nicht, dass die 100-Jahr-Feier auf einen Karfreitag fällt. Also kann der schöne Anlass gar nicht gebührend gefeiert werden, Hellerau liegt schließlich in einem C.D.U.-reg(lement)ierten Freistaat, der sich die Trennung von Staat und Kirche zwar auf die Fahnen geschrieben hat, aber eben auch nur dorthin und nicht in die gelebte Praxis. Darf dennoch inmitten der Gesamtidee von Gartenstadt, Deutschen Werkstätten und Festspielhaus lebendig gefeiert werden?
20 Konzerte unter dem künftigen Chefdirigenten Christian Thielemann, ein Podium für Sir Colin Davis zum 85. Geburtstag, ein Capell-Virtuos, der sowohl geigt als auch dirigiert und vielfältiges Wiedersehen und Wiederhören großer Dirigenten und Solisten – das ist die Saison 2011/2012 der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Künstlerischer Weitblick ist die kommenden Jahre beim Dresdner Kammerchor gefragt. Bis 2017 soll die weltweit erste Gesamteinspielung der Werke von Heinrich Schütz erscheinen. Erstklassige Solisten sind eingeladen, weltweit soll die einundzwanzigteilige Edition ausstrahlen – und das alles muss mit einem Gesamtbudget geschultert werden, das für Schütz‘ damalige Landesherren ungefähr der Ausrichtung eines Picknicks entsprochen haben dürfte… Der Chorleiter Prof. Hans-Christoph Rademann und der Projektmanager Oliver Geisler im Gespräch.
An der Staatsoperette Dresden stehen die Zeichen auf Entdecken und Erproben von selten gespielten Werken aus Operette und Musical. Eben gingen die Endproben für eine Offenbach-Rarität zu Ende, die Premiere der "Großherzogin von Gerolstein" ging am Freitag Abend über die Leubener Bühne. Sängerin Elke Kottmair gab vorab schon mal erste Einblicke in die Titelpartie.
Die erschütternden Meldungen aus Japan gingen ihr nicht aus dem Kopf – mit Telefon und Geige bewaffnet, scharte die Musikstudentin Anna Fritzsch ihre Kommilitonen um sich und ergriff die Initiative für ein studentisches Benefizkonzert. Das findet am kommenden Mittwoch mit einem reichhaltigen musikalischen Programm um 19.30 im Konzertsaal der Musikhochschule statt.
Japanische Künstler in Dresden – wie halten sie es aus, in diesen Tagen fern der Heimat zu sein? Wie können sie die Menschen hier mit ihrem Können begeistern, während die Gedanken gleichzeitig bei den Freunden und der Familie in Japan sind? Tänzerinnen des Semperoper-Balletts geben Auskunft, stellen aber auch Fragen und hoffen, dass die Menschheit aus ihren Fehlern lernen wird.