Heute kommt in der Christuskirche Strehlen Jörg Herchets »Weihnachtsoratorium« zur Uraufführung: ein komplexes Kantatenwerk, das aus der Zwiesprache mit Johann Sebastian Bach erwächst.
Kolumnen
Dresden steht am Scheideweg: Entweder macht sich diese Stadt weiterhin aus eigener Kraft lächerlich und leistet sich die wunderbare Farce, Kulturhauptstadt werden zu wollen – oder alle Beteiligten setzen sich irgendwann mal an einen Tisch setzen und reden.
Wir sind Faust! »DER FAUST« für eine Produktion aus Dresden, die noch dazu, wie eben Ekmans »COW«, „auf einzigartige Weise choreografischen Humor mit moderner Tanzkunst verbinde“, so gratulierte der kaufmännische Geschäftsführer und kommissarische Intendant der Semperoper, Wolfgang Rothe, dessen Herz ja ohnehin dieser Kunst entgegen schlägt und wahrscheinlich noch höher schlug, als eben diese „spektakuläre Choreografie, die das Seelenleben einer Kuh thematisiert“, den ehrenden Faustschlag erhielt.
Ekkehard Klemm zieht es künfting vom Schreibtisch wieder stärker ans Pult.
Die Roland-Kaiser-Stadt Dresden wird 2017 den Ball bekommen, den sie verdient: einen ohne Staatskapelle. Das Weltklasse-Orchester musste in der Vergangenheit bei derartigen Bällen nicht selten mit Maestri der Kreisklasse agieren. Nun hat das Orchester sich beurlauben lassen – und wir haben den Salat.
Die beiden Universitätsorchester laden zum Probespiel ein. Besonders Geigen werden gesucht, verriet Dirigent Filip Paluchowski im Gespräch mit »Musik in Dresden« – und schwärmte sogleich von Schnupperproben und Orchestertourneen. Wir jedoch warnen: Probespiele sind die schrecklichsten Ereignisse eines Laienmusikerdaseins! Bloß nicht hingehen!
Eine kleine Postkartensendung zum Montag. Ich war in Nürnberg, im »Boris Godunow«, in der Inszenierung von Peter Konwitschny.
Zum Einheitstag gabs Brot und Spiele für ein Volk, das es zum größten Teil offenbar auch nicht besser verdient hat.
Dirigenten können noch so schön sein, Dirigentinnen sind schöner. Jedenfalls werden sie schöner beschrieben. – Alles nur eine Frage der Wahrnehmung?