Diese Woche war ich mir gar ich so sicher, ob die Zeit für eine neue Kolumne reichen würde. Ich musste erst einmal die Klage einreichen. Sie wissen schon, die wegen Majestätsbeleidigung. Ging dann aber doch schneller als gedacht.
Kolumnen
Hier schließt sich ein Kreis mit nach vorn offenem Ausgang: Rein mathematisch mag das nicht ganz korrekt sein, aber musikalisch ist es absolut schlüssig, wie der Preis der Dresdner Musikfestspiele beweist.
Die Immer-schon-alles-gewusst-Haber werden es mal wieder schon längst gewusst haben: Bei aller Kulturkraft wird das nichts mit dem Kulturkraftwerk. Erstens darf es offiziell sowieso nicht so heißen, wie es von allen genannt wird, zweitens steht es in Dresden. Stillstand wäre ein anderes Wort dafür.
In Gera sagte Rübezahl in Gestalt des Sackpfeifers von Neiße dem Künstler: Bleib bei deiner Kunst! In Meiningen sange streikende Arbeiter in Albert Lortzings »Regina«. In Prag verschwammen die Träume und die Wirklichkeit in Bohuslav Martinůs Oper »Juliette«. Und zwischen der vergessenen Rübezahloper in Gera und der ebenfalls so gut wie vergessenen »Regina« in Meiningen gab es mit der stürmisch gefeierten Premiere von Rossinis »La Cenerentola« in Leipzig noch ein heiteres Intermezzo. Eine Osterrundreise – ganz ohne Tanz.
Der Ladenname „Opus 61“ basiert auf dem D-Dur-Violinkonzert Ludwig van Beethovens – da stecken jede Menge Weit- und Weltsicht, Gefühl und Virtuosität, Inbrunst und Herzenswärme mit drin. Am neuen Standort wird sich für das Geschäft nun erweisen müssen, ob die Hoffnung auf versierte Beratung vor Ort auch in Zukunft die immanente Faulheit besiegen kann, sich klingende Preziosen einfach übers Internet nach Haus zu holen.
Dresden hat es mal wieder nicht geschafft, einen Platz auf der Tanzplattform Deutschland zu ertanzen. Die in Hellerau gesichteten Beiträge konnten den Ansprüchen der Jury nicht genügen. Was stattdessen abräumte? Viel nackte Haut. Boris Gruhl berichtet von seinem Ausflug.
Die genauen Daten liegen im Dunkeln. Aber das hindert niemanden daran, dass in Dresden jetzt alles, was ein Kreuz im Namen trägt, seine 800-Jahr-Feier begeht. Mit Kreuzkirche, Kreuzchor, und Kreuzschule kommt man so glatt auf 2400 Jahre!
Na gut, dann bin ich eben ein stockkonservativer Verehrer von „Uhrmacherbewegungen“. Mit diesem Begriff bezeichnete nämlich unlängst die Schauspielerin Senta Berger eine Aufführung der Choreografie »In the Night« von Jerome Robbins. Klar, das ist Neoklassik! Aber mich können diese Bewegungen begeistern. Wie gestern Abend zum Beispiel, in der 43. Aufführung der »Bayadère« mit dem Semperoper Ballett. Großartig!
Aufatmen vorm Abi: Dresdens Kreuzgymnasium gratuliert Kreuzchor, -kirche und -schule mit einer Eigenproduktion frei nach E.T.A. Hoffmann zum Geburtstag.