Die Theater und Orchester verabschieden sich in die Spielzeitpause und überlassen das künstlerische Feld der freien Szene. Als hätten sie plötzlich nichts mehr zu sagen, die städtischen und staatlichen Kulturtempel. Haben sie nicht? – In diesem Jahr scheint alles ganz anders.
Kolumnen
Früher konnte man darin ausruhen: Sommerloch. Kein Schatten sollte darauf fallen, auf dass die Saure-Gurken-Zeit hübsch abgeerntet werden konnte. Früher ist aber heute nicht mehr und die sauren Gurken haben das Loch offensichtlich gefüllt.
Dirigent des Jahres war er schon. Mehrfach. Den Grünen Hügel hat er auch schon erobert. Erfolgreich. Jetzt wurde er zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ausgerufen. In Abwesenheit.
Das geografische Dreieck zwischen Dresden, Gohrisch und Görlitz / Zgorzelec ist ein klingendes. Überall Krieg, Lager und Widerstand. Widerstand mit Musik.
Kann man Musik sehen? Kann man Musik festhalten, darstellen und so vielleicht besser begreifen? Der Fotograf Matthias Creutziger beweist, dass man das alles kann. Er zeigt es in seinen Bildern. Die sind voller Musik.
Am Sonntag geht es um Alles oder Nichts. Zumindest für die Kandidatinnen und Kandidaten der Dresdner OB-Wahl. Kopf oder Zahl, das dürfte erhebliche Auswirkungen auf die Musikszene der Stadt haben.
Haarscharf ist die Musikstadt Dresden in dieser Woche an einem Desaster vorbeigeschrammt: Kopfloses Ausbluten durch Abwahl. Oder was das alles nur eine übertriebene Sorge?
Keith Jarrett wird heute 70 und eine Grande Dame verabschiedet sich von der Bühne: Juliette Gréco geht auf ihre letzte Konzertreise.
„Was du bist, bist du nur durch Verträge.“ Richard Wagner musste es ja wissen. Schließlich war er vertraglich auch mal an Dresden gebunden, entzog sich dem aber durch Flucht. Sein Salär hätte er aber gern weiter bezogen.