Kolumnen

dvorakova215

11.03.2013: Zehntklässler & Diva

Eine Platte in einer grünen Hülle, meine erste Opernplatte, ich habe sie noch immer. Wenn ich höre, wie Ludmila Dvoráková „Mild und leise, wie er lächelt“ singt, wie kraftvoll ihr „Ewig war ich“ klingt oder eben jenes grandiose Finale der „Götterdämmerung“, „Starke Scheite schichtet mir dort…“, dann lächle ich auch, mild und leise, vor allem aber sehr dankbar.

wedelgeld

01.03.2013: Zwingerfestspiele haben doch etwas gebracht!

Und die Dresdner Zwingerfestspiele sind doch etwas wert gewesen! Erwartungsgemäß natürlich nichts, aber auch gar nichts im Sinne der Obeuse und weiterer Festspiel-Verfechter. Das war ja allerspätestens nach dem desaströsen Ergebnis der millionenschweren Bemühungen um Augusts Kasperletheater in Zwingergeviert klar. Im Nachwaschgang spülte das haarige Drama aber zehntausend Schweizer Franken nach Dresden. Glückwunsch!

Auenmueller

18.02.2013: Eine Fee im Kasten

Nein, als Wagnersängerin hat sie keine Karriere gemacht, aber bis heute sorgt sie dafür, in Dresden in entsprechender Chefposition, und als höchst geschätze Kraft jedes Jahr in Bayreuth, dass den berühmten und den weniger berühmten Sängern bei den großen Partien der Musikdramen Wagners keine dramtischen Fehler unterlaufen. Die Sopranistin Gabriele Auenmüller wurde nach Beendigung ihrer Sängerlaufbahn „Die gute Fee im Kasten“.

blitz-vatikan

15.02.2013: Dahindämmernde Götter

Es musste ja so kommen. Wer auch immer überrascht getan hat, wird Gründe dafür gehabt haben. Glaubensvolle Ahnungslosigkeit, unschuldige Naivität, vielleicht aber gar ehrliche Dummheit. Während die erzdeutsche Musikwelt noch auf den 200. Geburtstag von Erz-Richard Wagner zusteuert – so oder ähnlich würde es ein Jonathan Meese formuliert haben –, ehrt zumindest ein sonniges Niemandsland auch den 130. Todestag des Dichter-Komponisten mit offenkundiger Ehrerbietung. „Fratres carissimi“ – „Im Bewusstsein des Ernstes“. Der „Ring“-Meister hätte gewiss seine Freude daran gehabt.