Heute müsste die Entscheidung fallen. Bleibt die Forsythe-Company in der Dresdner Residenz, in HELLERAU, dem Europäischen Zentrum der Künste, oder nicht?
Kolumnen
Ist es entscheidend, wo Musik entsteht, wo sie uraufgeführt wird, wo sie eine Art räumlicher Entsprechung hat? Oder ist nicht viel wichtiger, dass Musik eine Qualität hat, die sie von jedem Bezug zu Ort und Zeit unabhängig macht? Musikwissenschaftler mögen ausgiebig darüber streiten. Wenn aber neben dem geografischen Anlass auch ein geistiger steht, dann kann zwischen der in die Welt und alle Zeitlosigkeit entlassenen Musik und der konkreten Stätte ihrer Entstehung durchaus eine bleibende Verbindung gewachsen sein. Sie muss nur gepflegt werden.
Große Sprünge sind im Ballett nicht ungewöhnlich, sie erfreuen das Publikum, mitunter so sehr, dass es die Tänzer spontan mit begeistertem Beifall belohnt. In Deutschland ist das nicht so üblich, geschieht aber immer öfter.
Was haben sie nicht alles gestritten! Welche Orgel sollte denn nun die richtige sein für die falsche Frauenkirche, die mit Unmengen von Spenden- und Steuergeldern wiedererrichtet worden ist. Heute sind selbst erbitterte Gegner der Fake-Architektur still geworden. Denn erstens zeigt das Baugeschehen rund um die Frauenkirche, dass es noch viel, viel schlimmer geht, und zweitens ist die halbwegs wieder geschlossene Stadtsilhouette das wohl überzeugendste Argument. Von der Akustik soll hier ausnahmsweise einmal nicht die Rede sein.
Ideen muss man haben! Und wenn sie so blöd sind, dass man sie beim besten Willen nicht für sich behalten kann, muss man damit natürlich, na was? – in die Öffentlichkeit. Ist doch klar. Ebenso rasch, wie in der Politik Liebhaber von abgekupferten Doktortiteln und hoffentlich auch bald fliegende Teppichhändler entsorgt werden, gelangen Nonsense-Ideen zu Gesetzesvorlagen. Müllvermeidung wäre angesagt, im Großen wie im Kleinen – aber wie vergeblich das ist, beweist ja schon ein Blick in Dresdens Alaunpark. Die grüne Stube der „Kulturstadt“ gleicht jeden Morgen einer Deponie.
Das Jazz-Trio Feature-Ring hat mit seiner gleichnamigen Konzertreihe die „40“ überschritten und zählt schon längst zur Dresdner Jazzgeschichte. Mitte Juni haben sich die drei Jazzer nach ihrem 41. Konzert in die Sommerpause begeben und für den Herbst schon mal eine deftige Überraschung versprochen.
Am letzten Sonnabend kam Jules Messenets lyrisches Drama „Werther“, ziemlich frei nach Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“, in der Freiberger Nikolaikirche heraus. Ich stelle mir die Frage, was Regisseure bewegt, in einem solchen Raum, dessen Architektur so viele Vorgaben mit sich bringt, eine Oper zu inszenieren – noch dazu ein Werk, das trotz mitunter ausladender Melodik, doch eine Reihe höchst subtiler Szenen hat, die der Intimität eines Kammerspiels bedürften.
Werbung ist doof. Selbst wenn sie originell gemacht ist, bleibt sie doch meist ein Angriff auf das vernunftbegabte Publikum. Und sowieso ein vorweggenommer Griff in die Geldtasche der Dummen. Wie schön also, wenn ein Kinoabend mal ohne den kommerziellen Schwachsinn startet. Zumal es sich um einen besonderen Film handelt …
Ein Gruß aus Rom, musikalisch, wie sonst. In der Oper war ich nicht, noch sind die Erinnerungen an Besuche der letzten Jahre präsent, da sollte so schnell keine weitere teure Enttäuschung dazu kommen… Aber große Oper findet hier auch auf den Straßen statt, in den Cafés, im Bus, in der Straßenbahn.