Heute tanzen die Hexen. Und nicht nur die. Denn es ist Welttag des Jazz. Zum ersten Mal Welttag des Jazz! Ausgerufen von der Unesco. Hätten Sie was davon gespürt, wenn es hier nicht geschrieben stünde?
Kolumnen
Ja, es gibt sie, die vorsätzlichen Triebtäter. Auch unter Opernfreunden. Mit Vorsatz stillen sie ihre Gelüste nur in Premieren. Treu nach dem Motto: Wenn ich die Premiere verpasse, werde ich dieses Stück nie sehen. Bei Ausstellungsbesuchern soll es ähnliches Verhalten geben: Wer die Vernissage verpasst, wird die Exposition niemals sehen. Dabei sieht man zur Eröffnung doch meist die Kunst vor lauter Häppchenjägern nicht. Das bevorstehende Wochenende macht es solchen Triebtätern des Musiktheaters in Sachsen jedenfalls schwer. Sehr schwer.
Sie hat geraucht, sie trank Bier, konnte gut Witze zum Besten geben und ist doch in der Erinnerung als tragische Persönlichkeit geblieben. Kathleen Ferrier wurde gestern vor 100 Jahren geboren, sie wurde nur 41 Jahre alt, denn am 8. Oktober 1953 starb sie an Krebs. Ihre Gesangskarriere währte nur ganze sieben Jahre.
Wer das 9. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle verpasst hat, hat vieles verpasst. Zwei Klavierkonzerte von Sergej Rachmaninow, eines von Alexander Skrjabin, obendrein dessen 3. Symphonie „Le Divin Poème“ und sein Orchesterstück „Le Poème de l’Extase“. Man hätte alle drei Konzerte besuchen müssen. Oder wäre da der Eindruck noch disparater ausgefallen?
So, ich bin wieder da. Vor Ostern war ich in Regensburg. Es regnete. Und die Kammeroper „Der letzte Virtuose“ hatte Premiere, unter Leitung eines Dirigenten, der Dresdnern nicht ganz unbekannt ist. Derzeit beschäftigt mich fast rund um die Uhr der Tanz, genauer die Tanzwoche Dresden, die am Donnerstag beginnt.
Schon wieder Freitag, der 13.? Tatsächlich, auch das macht der April. Wer die Musik liebt, darf es als absolut gutes Zeichen nehmen, ja als Omen. Denn der Dresdner Wochenendkalender ist mal wieder prall gefüllt. Hier ein paar Anregungen, entscheiden müssen Sie aber bitteschön selber.
Am 1. April spielte Laibach in Dresden. Die slowenische Band kam in friedlicher Absicht. Aber das sagen ja alle, die mit Bussen nach Dresden kommen. Die Staatskapelle hingegen reist ab – künftig verbringt sie Ostern im Exil, während hierzulande Ludwig Güttler den Osterhasen spielt und den Touristen im Bähr’schen Riesenei die Matthäus-Passion serviert.
10 Minuten waren es noch bis zum Beginn der Expertenanhörung vor den Ausschüssen der Stadt, da schickte die Philharmonie eine Pressemeldung ab. Ihr Titel: „Oh Gott! Welch ein Augenblick!“ Wer librettofest ist, kennt auch die folgenden Zeilen: „Gerecht, O Gott, ist dein Gericht / Du prüfest, du verlässt uns nicht!“ Nun ist der Umbau des Kulturpalastes – wieder einmal – beschlossene Sache.
So, ich bin wieder da. Der Tanz lockte mich nach Chemnitz und Eisenach, die Reisen habe ich nicht bereut. Eine Überraschung in Dresden, Pech für das Staatsballet Berlin, Glück für das Semperoper Ballett. Eine Erinnerungsreise im Kopf im Nachgang einer Dresdner Uraufführung, dankbare Erinnerungen zum Abschied von Wolfgang Rennert, und als Empfehlung zu Ostern eine CD mit Liedern.