Man muss wohl davon ausgehen, dass die Auswahlkommission die in der Semperoper präsentierten Sängerinnen und Sänger mit verschiedenen Facetten ihres Könnens im italienischen Repertoire erlebt hat; denn das Finalkonzert allein macht diese Entscheidung nicht ganz nachvollziehbar.
Rezensionen
Man muss sich eine gewisse Strecke aus der Stadt herausbewegen, um auf dem weitläufigen Gelände der Messe Dresden im ehemaligen Ostragehege in den ehemaligen Schlachthöfen nach den Ereignissen der „ostrale“ zu suchen, aber man findet sie. Und man hört sie – hat man die Futterställe West oder Ost, die Schaf-, Schweine,- Rinder- oder Eselställe, den Sozialtrakt oder die Pförtnerhäuschen entdeckt…
Unser Bild von Johann Sebastian Bach (1685-1750) ist maßgeblich geprägt von jenem Haußmann-Gemälde von 1746, das den Leipziger Thomaskantor als 61-jährige Autorität zeigt. Doch vergessen wir nicht, dass Meilensteine wie die Brandenburgischen Konzerte oder die Sonaten und Partiten für Solovioline von einem weitaus jüngeren Bach stammen.
Rebecca Saunders‘ Kammermusikstück »traces« musste das Lang-Lang-Publikum, das später bereits beim Anblick des jungen Chinesen in wahre Beifallsstürme ausbrach und unbekümmert Applaus zwischen den Sätzen des Chopin-Konzerts spendete, zwangsläufig verstören. Bietet es doch weder Harmonik irgendeiner faßlichen Art noch melodiöse, gar singbare Passagen.
Die Dresdner Galabühne ziert ein Hintergrund mit hübsch springenden Noten und Vortragsbezeichnungen, die in eine falsche Richtung weisen. Statt der international üblichen fünf Linien für die Notenschrift gibt es gemessen an der Besonderheit des Anlasses hier sogar sechs. José Carreras ist auf Promotionstour für seine neue CD.
Das romantische Ballett „Giselle“ brachte das Königliche Ballett Kopenhagen anlässlich des Besuches von Königin Margarethe II. in der Dresdner Semperoper zur Aufführung. Die Erwartungen durften hoch sein, gelten die Kopenhagener doch als besonders angemessene Sachwalter klassisch-romantischer Traditionen, denen sie den Hauch des Besonderen zu geben vermögen.
Endlich kam Thomas Dausgaard, seit fünf Jahren Chefdirigent des Dänischen Nationalen Sinfonieorchesters, mit eben jenem Ensemble nach Dresden. Das auch für ungeduldige Politikerohren geeignete und musikalisch schmackhafte Programm arbeiteten die Musiker anderthalb Stunden lang vor halbleerem Schiff, vor fast leeren Emporen ab.
Rossinis Ouvertüre zu „Guilliaume Tell“ eröffnet den Abend und bringt mit den schmelzenden Klängen einleitender Naturstimmungen und den mitreißenden Attacken im Galopp zum Abschluss genau die richtige Stimmung auf den Platz vor der Frauenkirche im weichen Abendlicht.
Die Wiedergeburt des „Weißen Rössl“ nach 60 Jahren