Seit der Premiere von Ohad Nahrins „Decadance“ mit dem Leipziger Ballett am Sonnabend ist das Spektrum des Tanzes dieser Kompanie um eine entscheidende Facette reicher.
Rezensionen
Griechische Mythologie trifft französische Barockoper. Flüchtlingsdrama begegnet Ur-Instinkten der Macht. Mutterliebe endet im Kindsmord. Und wo findet das alles gleichzeitig statt? Im Theater natürlich! Die Sächsischen Landesbühnen Radebeul haben sich was getraut.
Lia Rodrigues Tanzabend »Pindorama« kommt ohne Musik aus. Genaugenommen kommt er auch fast ohne Tanz aus. Achtzig Minuten vergehen mit Aufwischen von Wasserlachen, dem Auffalten einer großen Plastikplane, Verteilen von wassergefüllten Kondomen im Raum und den erst verlegenen, dann belustigten Reaktionen des Publikums.
Während der letzten Jahre sind die Inszenierungen am tjg songlastiger geworden. Die Entwicklung gipfelt nun in einer Musical-Produktion: »I WILL BE FAMOUS« ist herrlich lautes, herzlich lustiges und ehrlich ergreifendes Drama.
Zum Abschied gab es ein Porträtkonzert. Damit wurde der Dresdner Komponist Günter Schwarze aus dem aktiven Hochschuldienst entlassen. An Ruhestand ist aber nicht zu denken. Sein Leben gehört auch künftig der Musik.
Marie, Bedrich Smetanas »verkaufte Braut«, rückt in der Neuinszenierung der Staatsoperette fast ein wenig aus dem Blickfeld. Im Mittelpunkt des Stücks steht der verträumte Dorftrottel Wenzel. Wie Hauke Möller die Rolle spielt, wie der Regisseur Arne Böge sie angelegt hat, das hinterlässt bei allem Spaß am böhmischen Lokalkolorit ein mulmiges Gefühl.
Gäbe es die Reihe »Das Lied in Dresden« nicht: es stünde schlecht um die Gattung Lied in Dresden. Kaum ein Veranstalter kümmert sich drum, keiner so regelmäßig und rührig wie der kleine Verein, der sich den Namen dieser Reihe auf seine Fahnen geschrieben hat.
Samstag abend, Jazzclub Tonne. Christina Lux schafft es von Anfang an, das Publikum mit ihrer souligen Singer-Songwriter-Wohlfühlmusik und einer erfrischend amüsanten Moderation auf ihre Seite zu holen – zu unterhalten, zum Mitmachen zu animieren. Die dargebrachten Stücke spannten einen kunstvoll gewebten roten Faden durch den Abend.
Wie feiert man Krieg? Man sperrt ihn ganz einfach aus. Lässt ihn: Draußen vor der Tür. Und krönt ihn – mit Feuerwerk! Das Richard-Strauss-Jahr wird auch vor den Toren von Dresden begangen.