Samstag abend, Jazzclub Tonne. Christina Lux schafft es von Anfang an, das Publikum mit ihrer souligen Singer-Songwriter-Wohlfühlmusik und einer erfrischend amüsanten Moderation auf ihre Seite zu holen – zu unterhalten, zum Mitmachen zu animieren. Die dargebrachten Stücke spannten einen kunstvoll gewebten roten Faden durch den Abend.
Rezensionen
Wie feiert man Krieg? Man sperrt ihn ganz einfach aus. Lässt ihn: Draußen vor der Tür. Und krönt ihn – mit Feuerwerk! Das Richard-Strauss-Jahr wird auch vor den Toren von Dresden begangen.
Im Sächsischen Vocalensemble war 2010 anlässlich der 200. Wiederkehr von Schumanns Geburtstag die Idee geboren worden, Robert und Clara Schumanns Dresdner Stationen mit Plaketten zu markieren.
Ein neues Werk für großes Orchester, Chor, Sänger und Schauspieler, uraufgeführt in Weimar, heißt »Vom Lärm der Welt oder die Offenbarung des Thomas Münzer«. Offenbarung ist die Musik des Dresdner Komponisten Sven Helbig: kein Lärm für den Lärm der Welt, eher Klangflächen für das Orchester, deren scheinbare Ruhe aber trügerisch ist. Darunter verbirgt sich etwas zutiefst Beunruhigendes.
Musik (leider noch nicht) in Dresden müsste dieser Beitrag genannt werden. Denn die Oper, die jetzt in der Wiener Staatsoper stürmisch gefeiert wurde, hat viel mit Dresden zu tun. »Adriana Lecouvreur« heißt das Werk. Es hat einen prominenten Titelhelden: Moritz von Sachsen.
Die schwedische Jazzsängerin Viktoria Tolstoy hat ihre Deutschlandtournee beendet. Gemeinsam mit Jacob Karlzon brachte sie die Musik ihrer neuen CD »A Moment of Now« in die Lukaskirche Dresden. Große Kunst, auch ohne große Band.
Dmitri Schostakowitschs Operette »Moskau-Tscherjomuschki« ist an der Oberfläche eine hausbackene Komödie der endfünfziger Jahre. Ihren anspielungsreichen musikalischen Subtext zu dechiffrieren – damit ist das Dresdner Publikum von heute überfordert. Also gibt Regisseurin Christine Mielitz dem Unterhaltungsaffen Zucker, überzeichnet die Figuren, streut dümmliche Witzchen ein. Das Ergebnis ist ein ziemliches Desaster.
Blinkende Lichtpunkte überall im Opernhaus, draußen eine Menschenmasse, übersät mit grell bunten, schnell aufflackernden Farbtupfern und auf dem roten Teppich reflektiert das Blitzlicht vielfach auf allerhand Pailletten und Strasssteinen der Abendkleider. Das Motto des neunten Semperopernballs lautete: Dresden glitzert.
Kaum war das Jubiläumsjahr für Richard I. vorbei, das Jubiläumsjahr für Richard II. hatte kaum begonnen, da zog es mich doch noch mal zum ersten aller Richards. »Tannhäuser« gibt es nach über zwanzig Jahren wieder in Prag, in der Staatsoper.