Boris Gruhl hat zwei sehr unterschiedliche Abende aus dem reichen Angebot der Jüdischen Musik- und Theaterwoche besucht.
Rezensionen
Velemir Dugina? Da müssen selbst ausgewiesene Musikkenner passen. Man kennt ihn nicht, diesen Geiger und Komponisten. Mathias Bäumel wollte das ändern und hat sich auf Spurensuche begeben. Ein kleines, aber feines Büchlein legt Zeugnis ab.
Axel Köhler hat der Semperoper eine handwerklich solide »Carmen« mit Witz, Verstand und einigen denkwürdigen Momenten geschenkt. Etwas mehr Risiko wäre indes erlaubt gewesen: ist doch an diesem Haus, bei diesem Stück der Publikumsstrom für die nächsten Jahre ohnehin gesichert. Ein bisschen weniger Demut, ein Tütchen mehr List und Ironie hätte ich mir gewünscht.
Ein „Brückenkonzert“ ist angetan, ehemalige und jetzige Schülerinnen und Schüler des Landesgymnasiums für Musik zusammenzubringen. Letzte Woche: Ausgabe fünf. Ein bekanntes, aber öffentlich selten gespieltes Werk dabei: Arvo Pärts „Spiegel im Spiegel“.
Es war viel los letztes Wochenende in Sachen Kultur in Weimar. Im Deutschen Nationaltheater wurde der neue Chef Hasko Weber begrüßt. Im Neuen Museum wurde eine Ausstellung mit choreografischen Objekten von William Forsythe eröffnet. Aber eigentlich ging es vor allem um einen Wahl-Dresdner, der vor zweihundert Jahren geboren wurde.
In Stuttgart vollzog sich mit großem Pomp ein epochaler Stabwechsel: der Dresdner Hans-Christoph Rademann übernimmt die Internationale Bach-Akademie von ihrem Gründer und Altmeister Helmuth Rilling.
Der junge, amerikanische Tänzer John Neumeier wollte nur ein Jahr in Deutschland bleiben. Es wurden 50 Jahre daraus – und ein Lebenswerk. In Hamburg hat der Einundsiebzigjährige – manche Quellen sagen Vierundsiebzigjährige – einen Vertrag bis 2015. Jetzt wurde sein vierzigjähriges Jubiläum in der Hansestadt mit einem Rekord gefeiert: 23 Werke Neumeiers an 19 Abenden!
Zum Bachelor Abschluss stellten 14 Absolventen der Palucca Hochschule ihre Choreografien im Festspielhaus Hellerau vor.
Mit dem Dresdner Weltstar René Pape verabschiedete sich die Philharmonie würdig aus dem Wagner-Jubeljahr.