Rezensionen

01.05.2012: Von Copenhagen Hoedown zum Albtraum einer Nightmare Polka

Der Kunsthof Orth in Quohren bei Kreischa: Fast scheint es, als sei dieser Saal auf Musik aus Skandinavien abonniert. Diesmal gastierte das American Café Orchestra, das sich nach 1980 unter diesem sonderbaren Namen gründete und keinesfalls amerikanische Honky-tonk-Musik spielte, sondern zunächst mit internationalem Folk aus Ungarn, Amerika, Dänemark und Schweden begann.

30.04.2012: Was für ein Aufstieg – und was für ein Fall!

Die Oper Leipzig besinnt sich ihrer Uraufführungstradition und spielt Theater im Theater. Gegeben wird ein Arrangement, das viele Menschen bewegt (auf der Bühne), recht freie Platzwahl bietet (zur Premiere) und in rekordverdächtig kurzer Zeit entstanden ist (drei Wochen Probe). Der Titel „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ tut kaum was zur Sache. Wenig Aufstieg sahen wir. Aber viel Fall.

21.04.2012: „Ich gehör nur mir“ – Die wahre Geschichte der Sisi

Die Produzenten der Tournee-Produktion „Elisabeth – das Musical“ wollten anscheinend kein Risiko eingehen. Sie engagierten nahezu das komplette Kreativ-Team der Wiener Uraufführung. An der Inszenierung von Harry Kupfer hat sich nur wenig geändert. Gleiches gilt für die Choreografien von Dennis Callahan. Hans Schavernoch allerdings legte bei seinem Bühnenbild nach…

18.04.2012: Unter Touristen

Der französische Pianist David Fray war in der Frauenkirche zu Gast. Was er spielte, blieb Nebensache: den touristischen Besuchern gefiel das Gotteshaus. Was tun als Einheimischer, wenn von den vielleicht sechs Sekunden Nachhall vier im rasenden Applaus des Publikums untergehen, das überhaupt zu klatschen anfing, sobald der Konzertmeister nur einmal den Bogen von der Saite hob?

08.04.2012: Alle Kreaturen an Bord!

Bei Derevo sprudelt es an diesem Wochenende. Osterwasser? Die nächste Sintflut? Oder einfach nur Bühnenregen in Hellerau? Nein, nein und doch ja: „Ketzal II. Noah’s Ark“ beweist vor allem, dass Dresdens Tanztheater Derevo vor neuen Ideen schier übersprudelt. Heute Abend lässt sich dieser Bilderbogen aus lustvollen Tristesse noch einmal im Festspielhaus Hellerau besichtigen.