Rezensionen

03.11.2011: Die Musik feiern!

„Wenn das hier nicht Klazz ist, was sonst?“ Maria Markesini und die Klazzbrothers eröffneten den Auftakt der elften Jazztage in Dresden fulminant. Das Societaetstheater wurde zum Schauplatz fesselnder Interpretationen. Ein Eröffnungskonzert, das den Appetit auf Jazz zu regelrechtem Hunger nach mehr wachsen ließ.

03.11.2011: Von schlank bis gewichtig

Im 2. Philharmonischen Konzert der laufenden Spielzeit zeigte sich die Dresdner Philharmonie unter ihrem neuen Chefdirigenten Michael Sanderling sehr wandlungsfähig. Konzentriert lauschten die Hörer, und gaben Sanderling am Ende Extra-Applaus, in den das Orchester herzlich einstimmte. Die neue Liebe zwischen Dirigent und Ensemble: das ist sie!

30.10.2011: „Mensch, diese Sachsen!“

Am zehnten Geburtstag von HOPE Cape Town in Südafrika ging die 6. HOPE-Gala im Dresdner Schauspielhaus über die Bühne. 800 Gäste, Sponsoren und honorige Künstler spielten unter dem Motto „Von Klassik bis Rock“ eine Spendensumme von 100.000 Euro zugunsten des AIDS-Hilfsprojektes ein. Den zum dritten Mal verliehenen HOPE-Award nahm Bundestagspräsidentin a.D. Rita Süssmuth entgegen.

30.10.2011: Die zwei Gesichter der Alcina

Für Georg Friedrich Händels Spätwerk »Alcina« ist dem Regisseur Jan Philipp Gloger an der Semperoper eine überzeugend-durchdachte Inszenierung gelungen, die Fragen nach dem Wie-leben-wollen und -können, nach Ego, Alter und Alter ego stellt. Das Grundproblem des Abends ist jedoch die Gesangsstilistik: sie ist doch relativ weit weg vom barocken Vorbild. Und Dirigent Rainer Mühlbach und die Sächsische Staatskapelle unterstützen dieses Breitwandmusizieren noch.

25.10.2011: Vom Schall im Raum

Sie wurde als spannendes, Grenzen sprengendes Crossover-Werk angekündigt: eine neue Jazzmesse von David Timm. Nach Leipzig und Görlitz folgte nun die Dresdner Aufführung. Am Sonntag fand das Benefizkonzert zum Erhalt der Kreuzkirche mit einer Jazzband, zwei berühmten Gesangssolisten, dem Landesjugendorchester Sachsen und dem Universitätschor Leipzig statt.

23.10.2011: Zwischen buntem Kitsch und brauner Wirklichkeit

„Willkommen, Bienvenue, Welcome“ hieß es zur ersten Spielzeitpremiere in der Staatsoperette Dresden. Das Musical »Cabaret«, das vor 35 Jahren seine DDR-Uraufführung an der Staatsoperette feierte, ist seit Freitag wieder in der Landeshauptstadt zu sehen. Die neue Inszenierung von Robert Lehmeier polarisiert: nicht wenige Besucher verließen die Vorstellung vorzeitig.

22.10.2011: „Ein durchlebtes Kunstwerk mit einer Aussage“

Noch immer verursacht ein Besuch der Spielstätte Semper 2 bei der Mehrzahl der Besucher eine gewisse Orientierungslosigkeit. Wo muss ich lang? Diese Frage ist letztlich Symptom für die Grundausrichtung und -wirkung dieses Ortes, bei dem sich die Routinen eines normalen Opernabends niemals so recht einstellen wollen. Die gestrige Premiere von Karl Amadeus Hartmanns »Simplicius Simplicissimus« hatte einiges zu dieser wohltuenden Aura beizutragen.

20.10.2011: „Was für ein Saal!“

Mit diesen Worten begrüßte der Geiger Harald Haugaard das Publikum am 8. Oktober im Saal des Orthschen Gutes in Quohren bei Kreischa bei Dresden. Erst vor wenigen Wochen war das Konzert „Zauber des Nordens“ mit Helene Blum & Harald Haugaard Quartett angekündigt worden, und doch war der ehemalige Stall, der mit seinen Säulen wie eine schlichte Kapelle wirkt, bis auf den allerletzten Platz gefüllt…

17.10.2011: Aus Honecks Welt

Im zweiten Sinfoniekonzert der Saison steckte der Dirigent Manfred Honeck die Kapelle mit dem Neu-Welt-Virus an. Doch zunächst streckte die Staatskapelle ihrem Publikum erst einmal die Zunge heraus: mit Alfred Schnittkes zehnminütigem Orchesterstück »"(K)ein Sommernachtstraum«…