Das Publikum war sich nach dem Konzert einig: solche kurzweiligen Vermittlungs-Abende braucht Dresden viel öfter! Statt unter "Genussdruck" durch alle Räume des musikgeschichtlichen Museums zu hetzen, konzentrierte sich der Cellist Jan Vogler im samstäglichen TONLAGEN-Konzert auf einige wenige Bilder, erfasste und durchdrang sie, und erreichte dadurch bleibende, tiefe Eindrücke bei denen, die ihm auf seiner Hörreise folgten.
Rezensionen
Uraufführung beim TONLAGEN Festival in Hellerau: Während die Finanzwelt krachen geht, vergnügt man sich in Daniel Smutnys Kammeroper "Ferne Nähe" in der Chill-Out-Lounge. Der Abend bot ein lustig blubberndes Klangbad mit Schubertschen Schaumkrönchen. Nicht nur Regisseurin Sommer Ulrickson hätte stringenter zu Werke gehen müssen, um die Schaumstoff-Poolorgie auf Kurs zu halten.
Ein Mann, ein Möbel, eine Frau. Worte, Müll, etliche Flaschen und unzählige Glücksversprechen aus der weltweiten Schlagerphilosophie, wenn der Regen fällt oder auch nicht. Wolfgang Boos und Nora Schott zelebrieren ihr Unglück mit dem Titel „schwarzer VOGEL roter HIMMEL“ im Societätstheater mit geradezu selbstzerstörerischer Lust.
Die FAZ-Theaterkritikerin Irene Bazinger hat 30 Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschen Opern- und Schauspiel-Betrieb um Erinnerungen an die Regisseurin Ruth Berghaus gebeten und als „Geschichten aus der Produktion“ im Rotbuch Verlag veröffentlicht. Sie ergeben ein lebendiges Bild dieser kompromisslosen Frau, die ein unverwechselbares Profil für ihre Inszenierungen gefunden hat.
"Berührt – geführt": Wer eine Figur anrührt, muss sie bewegen, muss etwas mit ihr anstellen, das Spiel voranbringen. Dabei eine Strategie zu haben, hilft. Nach dem Erfolg mit einer Henze-Oper in der letzten Spielzeit hoffte die Semperoper-Intendantin bei der Wiedereinladung des Inszenierungsteams wohl auf einen weiteren Erfolg. Herausgekommen ist Langeweile, aufgesext mit ein bisschen hilfloser Provokation.
Die Bremer Kammerphilharmonie brachte zu den Frauenkirchen-Festtagen ein geistreiches Gastgeschenk mit. Die zweite Fassung von Robert Schumanns „Ouvertüre, Scherzo und Finale“ op. 52 eröffnete 1845 das denkwürdige Konzert im vornehmen Dresdner „Hotel de Saxe“, bei dem Clara Schumann das Klavierkonzert ihres Mannes zur Uraufführung brachte.
"Wenn es ein Paradies gibt, so muss es dem Sommer in Moritzburg sehr ähnlich sein." Wer hätte so träumerische Worte von einem Intendanten erwartet? Seit zehn Jahren leitet der Cellist Jan Vogler das Moritzburg-Festival in alleiniger künstlerischer Verantwortung.
Die Kunstministerin selbst war es zu Anfang, die in ihrer Rede zum Eröffnungskonzert der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch in eine Reihe mit Salzburg und Bayreuth stellte. Persönlicher, spannender, unkomplizierter als ihre großen Brüder sind die Gohrischer Festspiele, waren sich die Besucher einig. Und der künstlerische Leiter Tobias Niederschlag liebäugelt schon mit einem eigenen Konzertsaal…
Schwungvoll stimmte die Staatsoperette am Samstagabend ihr Publikum auf die bevorstehenden Spielzeithöhepunkte ein. Intendant Wolfgang Schaller führte durch das bunt zusammengestellte Gala-Programm. Neben verschiedenen Beiträgen aus dem aktuellen Repertoire wie „Der Vetter aus Dingsda“, dem „Weißen Rössl“ und „Hello Dolly“ gab es Einblicke in die vier kommenden Premieren.