Rezensionen

08.02.2011: „Träumt!“

Das Theater der Jungen Generation feierte zu seinem Theaterball ein Feuerwerk der schönsten Ideen – zwei Abende lang mischten sich Publikum und Veranstalter bunt durcheinander und belebten das einstige Tanzlokal an der Elbe vollkommen neu. Ein Fingerzeig zur künftigen Spielstätte, dem Kulturkraftwerk Mitte? Das wird man noch sehen.

07.02.2011: Wortwirbel und Tanz auf der Unterseite Javas

Natürlich warteten wir darauf, dass auf der hoch gehängten Projektionsfläche auch endlich was losgehen würde. Wir wollten auch gerne wissen, was hinter dem großen Brett sein würde, das uns nur zur Hälfte die Sicht auf eine naive Blumenfantasiemalerei freigab. Eine Forsythe-Überraschung mit "Theatrical Arsenal II in Hellerau".

03.02.2011: Radebeuler Angstblüte

Wer bin ich?, fragt sich das Landesbühnenorchester derzeit bang, und wenn ja, wie viele? Das Fusionsgespenst geht wieder um in Sachsen, und Radebeuler Wutbürger malen schon die Transparente. Der "gesunde Organismus Landesbühnen" solle von Seiten des Kunstministeriums einer "strengen Diät" unterzogen werden, so die warnenden Worte der Musiker auf einem Beipackzettel zum 3. Sinfonischen Konzert.

30.01.2011: Wahre Leidenschaft in Leuben

Die "dunkelste, deprimierendste Show seiner Karriere" nannte das TIME Magazine Stephen Sondheims Broadway-Musical »Passion« – und in gleichem Atemzug "das einzige denkwürdige Musical der Spielzeit". Sechzehn Jahre nach seiner Uraufführung ist das Werk nun an der Staatsoperette zu sehen: ein Quantensprung für das Leubener Ensemble.

27.01.2011: „Carmina Burana“ als Tanzkiller in Leipzig

Boxer steigen mit dieser Musik siegessicher in den Ring. Michael Jackson verwendete sie für seine spektakulären Auftritte. Ob bei Modenschauen, in der Werbung, in vielen Varianten, Carl Orffs „Carmina Burana“ tönt einem rund um die Welt entgegen, passt im Konzertsaal und zum Picknick unter freiem Himmel. Auch vertanzt worden ist das rhythmische Werk von 1937 oft; jetzt gibt es an der Leipziger Oper eine Choreografie von Mario Schröder, der damit in neuer Chefposition seine zweite Arbeit vorstellt.

27.01.2011: Winterkorrespondenz: Die Ankunft der Engel

„Bella figura“, „Kopf hoch!“, „Lass dir nichts anmerken!“. Übertragen auf den Tanz, den der 63jährige Choreograf Jirí Kylián seinen fünf Tänzerinnen und vier Tänzern in dieser Kreation von 1998 schenkte, könnte es bedeuten, dass das Unmögliche möglicher ist, als man meinen mag… Das Staatballett Wien eröffnet seine Hommage an Kylián jetzt mit einer Choreografie von Jirí Bubenícek.

22.01.2011: Wir können auch Briefmarkenrezensionen!

"Briefmarkenopern" war das Hochschulkonzert betitelt. Kleinstwerke wurden da präsentiert, manchmal nicht mehr als eine fixe Idee. Einige davon überzeugten, indem die Komponisten mit den jeweils zu Gebote stehenden Mitteln ökonomisch haushalteten. Andere enttäuschten. »Musik in Dresden« revanchiert sich nun: mit einem druckfrischen Bogen Briefmarkenrezensionen.

22.01.2011: Flitzstöckelndes Fast Forward – Édouard Locks »New Work«

In dem am Freitagabend in Hellerau aufgeführten "New Work" des Choreographen Édouard Lock kommen nur wenige Bewegungen vor, die mit den Augen vollständig nachvollziehbar sind. Was in den anderthalb Stunden auf der düsteren Bühne passiert, lässt sich kaum adäquat in normaler Sprechgeschwindigkeit wiedergeben – es ist ein Destillat des rasanten Lock’schen Bewegungsrepertoires aus den letzten dreißig Jahren.