Die Zeiten, als Opernaufführungen acht, neun Stunden dauerten, sind gottlob vorbei. Um das Publikum nicht völlig zu erschlagen, fügte man zu Lebzeiten Augusts des Starken "Intermezzi per musica" ein. Die Semperoper nimmt jetzt eines davon ins Programm: als Anfütterungshappen für neue Publikumsschichten.
Rezensionen
"Avantcore-Contrasts", der Titel des Konzertes bei den Tonlagen Hellerau ließ Extremes vermuten, und so trat es auch ein: Gemeinsam mit dem Ensemble Steamboat Switzerland lud Ensemble Courage zu Erkundungen an der oberen und unteren Hörschwelle ein, präsentierte zerdehnte und gestauchte Zeit – eine exzellente, außergewöhnliche Hörerfahrung.
Mit Richard Strauss‘ »Daphne« hat Ulrike Hessler für ihre erste Premiere am Haus auf ein 1938 in Dresden uraufgeführtes Werk gesetzt. Die Musik sei eine "edle Spätlese, von erdig-blumigem Aroma, das noch lange danach auf der Zunge haftet", schrieb ein Kritiker der »National-Zeitung« über die Aufführung vor sechzig Jahren. Heute haben wir jedoch das Regietheater. Vorhang auf…
Die heimlichen Stars der Neue-Musik-Ensembles sind die Schlagzeuger, oftmals Inspirationsquelle der Komponisten, immer aber große Virtuosen. Grund genug, einmal vier Ensemble-Schlagwerker zum Tonlagen-Festival nach Hellerau einzuladen. Star des Abends: das Drum-Set.
Die 2. Dresdner "Tonlagen", das Festival der zeitgenössischen Musik in Dresden-Hellerau sind eröffnet. Am ersten Wochenende fand bereits das Symposium in der Musikhochschule statt, dazu gab es Musiktheater, ein philharmonisches Orchesterkonzert und Experimentelles.
Hat der Jazz die deutsche Teilung überwunden? Kann die improvisierte Musik fröhliche Wiedervereinigung feiern? Oder gehört in der Welt des Jazz die beständige Reibung nicht zwingend mit dazu? Die 34. Leipziger Jazztage haben musikalische Himmelsrichtungen ausgeleuchtet und teilweise himmlische Musik geboten. Dass solch ein internationales Festival auch im 20. Jahrgang deutscher Einheit nicht alle Fragen schlussendlich beantworten konnte gehört zur Natur der Dinge. Eine Reihe von Dresdner Jazzern hat an der Pleiße mitgemischt.
Neues Deutschland. Auferstanden aus Ruinen. Einigkeit und Recht und Freiheit. Jetzt feiert zusammen, was wegen Tausend Jahren im Dutzend so lange getrennt war. Was schenkt man da zum Zwanzigsten?
elole-Konzerte fordern zumeist den ganzen Zuhörer. Auch im Leonhardi-Museum wurde wieder ein spannendes, dramaturgisch überzeugendes Programm zusammengestellt – die Landmarken der Komponisten wiesen bis nach Düsseldorf und Wien.
Christian Thielemann hat für 2011 Aufführungen des Bachschen "Weihnachtsoratoriums" mit Musikern der Staatskapelle in der Frauenkirche angekündigt. Spätestens bis dahin sollte die Idee eines "aufgeklärt" barocken Klangbildes in der Kapelle verwirklicht sein. Der 1. Kammerabend bot da durchaus noch Anlass für Fragen.