Ein ganzes Wochenende mit Feiern und Feuerwerk zum Amtsantritt der neuen Intendantin an der Semperoper – Ulrike Hessler dürfte es gefallen haben, ihr Publikum war jedenfalls begeistert und ihre neuen Ensemblemitglieder waren – überwiegend – begeisternd.
Rezensionen
Keinen großen Pomp gab es zur Saisoneröffnung der Sächsischen Staatskapelle Dresden, doch das 1. Sinfoniekonzert bot unter dem Titel "Zeiträume" und mit Werken von Tüür und Beethoven einiges zum Nachdenken. Der neue Capell-Virtuos Rudolf Buchbinder stellte sich dem Publikum vor, der ECHO-Preisträger Paavo Järvi dirigierte.
Zwei Wochen konzertierten herausragende Instrumentalisten aus aller Welt gemeinsam beim 18. Moritzburg Festival – am vergangenen Wochenende ging das Festival zu Ende. In diesem Finale entlud sich die Musik noch einmal regelrecht – umjubelter Gast am Sonnabend war die französische Pianistin Lise de la Salle.
Bei einem Konzert des Moritzburg Festivals am vergangenen Mittwochabend wurden die Gefühlswelten der romantischen Kammermusik erforscht – der Bogen wurde vom 1811 entstandenen Streichquintett A-Dur von Mendelssohn über Webr und Schumann bis hin zur 1. Violinsonate von Camille Saint-Saëns gespannt.
Während sich Daniel Schnyder als composer in residence des diesjährigen Moritzburg Kammermusik Festivals präsentieren lässt, nimmt man am gleichen Tag im Berner Oberland die Uraufführung seiner Meditation „Die Himmelsleiter“ freundlich zur Kenntnis. Das Werk entstand im Auftrag des renommierten Menuhin Festivals Gstaad. Eine Sommerkorrespondenz mit Boris Michael Gruhl
Dass Moritzburg mitten in Dresden liegt, wissen die Geografen zu widerlegen, aber es gibt es hinreichend historische Bezüge zwischen der Hofstadt und Jagdschloss. Und so ist es nur natürlich, wenn auch die Musik diese Grenzen ignoriert – selbstverständlich präsentierte sich das Moritzburg Festival wieder in der Frauenkirche und führte so die "auf dem Lande" einstudierte Kammermusik wieder in die Metropole.
16.08.2010: Kleine Wunder – Lange Nacht der Kammermusik mit den Akademisten des Moritzburg Festivals
Nach dreieinhalb Stunden Musik leitete die "Lange Nacht der Kammermusik", die beim Moritzburg Festival am vergangenen Donnerstagabend stattfand, fast nahtlos in die schlechterdings bewölkte Nacht der Sternschnuppen über. Für derlei Wunderwerk am Himmel ist allerdings das Festival (noch) nicht zuständig, hingegen staunte man über mannigfaltige musikalische Wunder in den zahlreichen Kammermusikformationen.
Was 2007 als Gemeinschaftsprojekt Dresdner Tanzinstitutionen begann, um die örtliche Tanzszene zu bereichern und deren Traditionen vom Beginn des letzten Jahrhunderts zu erneuern, ging nach vier Jahren kraftlos zu Ende. Die Abschlusspräsentation von „muse 010“, der letzten von Tanzplan Dresden verantworteten Sommerwerkstatt, war eine peinliche Enttäuschung.
"Ein kleines sächsisches Bayreuth" hat Peter Zacher das Moritzburgfestival unlängst genannt. Unrecht hat er nicht, und auch die bei den Worten leise mitschwingende Nachdenklichkeit ist angebracht: soll doch die Musik im Mittelpunkt eines solchen Festivals stehen. Das Versprechen an den Kooperationspartner, eine Automanufaktur, das Eröffnungskonzert wiederum in den heiligen Motorenhallen stattfinden zu lassen, sollte darum in Zukunft nicht mehr so leichtfertig gegeben werden. Ein Kommentar.