Dresdens Hochkulturszene ist in diesen Monaten im Umbruch. Ob bei der Philharmonie, der Staatskapelle, in der Oper, beim Schauspiel, der Operette, der Frauenkirche, der Musikhochschule (*Update 6. März), bei den Staatlichen Kunstsammlungen, dem Kreuzchor oder in Hellerau: neue Namen sind im Umlauf, neue Schwerpunkte und Themen. Wir versuchen mal einen Überblick.
Christian Thielemann
Heute hat Peter Theiler, der designierte Intendant der Sächsischen Staatsoper, die kommende Saison im Detail der Öffentlichkeit vorgestellt. Es gibt große Pläne, viel frische Luft strömt ein – das Publikum darf sich auf einige Höhepunkte freuen.
Wie erfolgversprechend ist es, schunkelseligen Massen nachdenkliches, schwieriges, kritisches Gedankengut in ‚reflektierten Neuinterpretationen‘ (Bettina Volksdorf) unterzujubeln und damit derselben Quote huldigen zu wollen wie Garrett, Roberto Blanco & Co.? Ach, jetzt sind wir gleich zum Jahresanfang wieder in diese unselige Diskussion gerutscht. Dabei wollten wir doch einfach nur ein bisschen Spaß haben.
Hermes Helfricht (25) ist seit 2016 erster Kapellmeister der Oper St. Gallen. Seine musikalische Ausbildung bekam er zunächst beim Dresdner Kreuzchor (2001-2010), eher er ab 2011 an der Universität der Künste Berlin Dirigieren studierte. Neben einigen Gastauftritten stand er 2015/16 als 2. Kapellmeister in Erfurt am Pult, ehe er im Sommer letzten Jahres in die Schweiz berufen wurde.
Ein einmaliges Experiment haben der künstlerische Leiter der Osterfestspiele Salzburg, Christian Thielemann, und Intendant Peter Ruzicka, zum runden fünfzigsten Festspieljubiläum gewagt: die im Gründungsjahr nicht unumstrittene »Walküre«-Inszenierung von Herbert von Karajan ist erneut auf die Bretter des Großen Festspielhauses gewandert.
Der Bayreuther »Tristan« – das ist ein Klanggemälde im Zeichen von Raum und Zeit.
Die Inszenierung um den teuflischen Pakt von Kriegern und Kirche geriet in den Hintergrund, hier galt es dem Fest der Musik: ein »Lohengrin« in Best-Besetzung! Die eigentliche Favoritin des Abends war übrigens nicht Anna Netrebko – aber lesen Sie selbst…
Die Osterfestspiele Salzburg sind ein höchst elitäres Musikfest. Dieses Jahr stehen sie ganz im Zeichen im William Shakespeare – ist das ein Widerspruch?
Der Jubiläumsjahrgang der Osterfestspiele Salzburg gleicht einem musikkosmischen Wunschpunsch: als hätte Herbert von Karajan persönlich von der Wolke herunter die Planung übernommen, wirds ein Treffen der Stars und Sternchen. Im Mittelpunkt jedoch steht im gewissen Sinn der Meister selbst: die allererste Operninszenierung der Osterfestspiele wird erneut auf die Bretter gehoben.