»La forza del destino« an der Semperoper – hier geht’s um Schicksalsfragen, die von der Regie nicht beantwortet werden.
Premiere
»Ein Sommernachtstraum« als Titel für den neuen Dresdner Ballettabend ist ein wenig irreführend. Es wird natürlich mal wieder traumhaft gut getanzt – aber um Shakespeares Komödie, die für Alfred Kerr voller ewiger Melodie ist und die Erde tanzen macht, geht es nicht mal so ganz in der Dresdner Erstaufführung der Choreografie »The Dream« von Frederick Ashton aus dem Jahre 1964.
Eine tief beeindruckende Aufführung ging am Wochenende über die Bühne der Dresdner Semperoper. Langanhaltender Beifall, Bravos und standing ovations feierten eine bildhafte Inszenierung von Mieczysław Weinbergs Oper »Die Passagierin« in zwei Akten, acht Bildern und einem Epilog.
Über die erste Inszenierung am neuen Operettenstandort möge die Nachwelt am besten sieben Schleier breiten. Statt einer Besprechung von uns eine Kurzzusammenfassung der ersten Meinungen, und: ein donnernder Weckruf. Nein, liebe Operette, so weitergehen wie bisher kann und darf es jetzt nicht mehr.
Wer wurde nicht neugierig, als er vor Jahrzehnten Maria Callas per Schallplatte in der Wahnsinnsszene aus Donizettis »Lucia di Lammermoor« hörte? Auf der Szene konnte man die ganze Oper nun in Leipzig erleben.
Im April 1958 war der Termin in Dresdens Oper eigentlich schon festgeschrieben für Paul Hindemiths Dirigat seiner Oper »Mathis der Maler«, in der Leben und Schaffen von Matthias Grünewald und seines Isenheimer Altars als Sinnbild für Aufgaben eines Künstlers in schwerer Zeit über die Bühne gehen sollte. Sechzig Jahre später kam das Stück nun endlich zur Dresdner Erstaufführung.
„Die Wolfsschlucht war reduziert. Ich habe die ganzen Eulen-Geschichten und Feuerräder weggelassen. Und im Laufe des Weglassens haben wir dann auch den Samiel weggelassen.“ Diese Worte stammen vom Bühnenbildner Karl von Appen. Ein halbes Jahrhundert später wälzte Axel Köhler dieselbe Idee – und stopfte den neuen „Freischütz“ dann doch aus wie eine Jagdtrophäe…
Die erste Salzburg-Dresdner Koproduktion, der 2013er »Parsifal«, hat es bisher nicht nach Dresden geschafft. Immerhin hatte seine Nachfolgerin »Arabella« nun zwei Kurzauftritte in Elbflorenz. Von dem vom kommissarischen Intendanten vor der Premiere angekündigten Schleudertrauma konnte jedoch keine Rede sein: die Inszenierung von Florentine Klepper wurde auch beim dritten Mal Anschauen kein bisschen agiler.