Zu Ehren des Heiligen Nikolaus selbst gibt es leider – soweit mir bekannt ist – kein Ballett. Stattdessen habe ich heute meine persönlichen Empfehlungen zu Tschaikowskis Ballett »Der Nussknacker« zusammengetragen. Was die Deutungen und Lesarten dieses Klassikers angeht, sind noch längst nicht alle Nüsse geknackt!
Semperoper Ballett
»Labyrinth« heißt die erste Premiere der Saison beim Semperoper Ballett in Dresden. Auf »Vier Temperamente« von Balanchine folgen Stücke von Martha Graham, Ohad Naharin und Joseph Hernandez. Das Licht des Anfangs lässt sich aber nicht verdunkeln.
»100° C« heißt der neue dreiteilige Ballettabend des Semperoper Ballett. »Musik in Dresden« hat im Vorfeld dazu Ballettdirektor Aaron S. Watkin befragt – und den international gefragten Choreografen Hofesh Shechter aus Israel, der mit »Corpse de Ballet« erstmals eine Choreografie mit einer deutschen Kompanie kreiert.
Der Erste Ballettmeister des Semperoper Balletts wird von einem Solisten der sexuellen Belästigung bezichtigt – der darauf hin selbst von den Proben suspendiert wird. Intern hat der Beschuldigte eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, dass die Vorwürfe haltlos seien. Das hat am Arbeitsgericht Dresden heute gereicht, um eine Beschwerde des Tänzers gegen seine eigene Suspendierung zurückzuweisen. „Das gesamte Haus ist wegen des Falles in Aufruhr“ – soviel ließ sich der Anwalt des Freistaats während des Prozesses entlocken. Eine grundsätzliche Bereitschaft zur Lösung des Problems ist dagegen nicht zu erkennen.
„Ich war zehn, als meine Karriere begann. Von diesem Moment an wurde ich dazu erzogen, die Kontrolle über meine Figur, meinen Körper, meine Anatomie, aber auch über meine Seele abzugeben.“
Vorstellungsänderung am 6. Juli: David Dawsons »Giselle« statt »Tristan + Isolde«
William Forsythes Handlungsballett ohne Handlung, »Impressing the Czar« von 1988 kann nur noch bedingt überzeugen. Dass die Dresdner Premiere dennoch zum bejubelten Triumph wurde, liegt vor allem an der Brillanz der Dresdner Tänzerinnen und Tänzer.